Illustration eines menschlichen Körpers, der aus vielen einzelnen Zellen besteht, die miteinander vernetzt sind
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Human Cell Atlas
Katalog menschlicher Zellen veröffentlicht

Forschende haben die verschiedenen Zelltypen im menschlichen Körper untersucht. Daraus ist ein umfassender medizinischer Atlas entstanden.

16.05.2022

Ein internationales Forscherkonsortium hat in einem Katalog einen Großteil der bislang bekannten Zellen des Menschen kartiert. Der Atlas fasst zusammen, wie die einzelnen Zelltypen aufgebaut sind, welche Gene darin aktiv sind, über welche Eigenschaften sie dadurch verfügen und wie sie organübergreifend zusammenarbeiten. Daran lässt sich beispielsweise erkennen, in welchen Geweben Rezeptoren für Viren oder Medikamente vorhanden sind oder was sich im Krankheitsfall in einem Gewebe verändert hat.

Für die nun im Fachmagazin "Science" veröffentlichte "Tabula Sapiens" haben die Forschenden über 400 Zelltypen aus 24 der mehr als 50 Gewebe im menschlichen Körper analysiert. Ein weiteres Team analysierte zudem Zellen von Embryonen. An dem "Human Cell Atlas"-Projekt sind seit 2016 weltweit mehr als 2.000 Forscherinnen und Forscher beteiligt. In den Katalog flossen auch Daten aus früheren Studien ein, die einzelne Organe oder Gewebe analysiert hatten. Vollständig ist der Atlas noch nicht: Vom Gehirn sind bislang erst kleine Teile kartiert.

In den untersuchten Zellen analysierten die Forschenden das sogenannte Transkriptom, die Gesamtheit aller vorhandenen mRNA-Moleküle, die als Kopien des Erbguts die Bauanleitungen für zu produzierende Eiweiße in der Zelle enthalten.

ckr