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picture alliance / Uli Deck/dpa | Uli Deck

Technologie
KIT-Forscher entwickeln Luftreiniger gegen Corona

Der Luftreiniger "Aerobuster" soll fast 100 Prozent aller Viren in der Luft entfernen. Mit Wirtschaftspartnern soll er bald auf den Markt kommen.

12.11.2020

Ein neuer Luftreiniger aus dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) könnte einen wichtigen Beitrag zur Vermeidung von Ansteckungen mit dem Coronavirus in geschlossenen Räumen leisten. Das "Aerobuster" genannte Gerät sei kompakt und effektiv, teilte das KIT am Donnerstag mit. Viren würden zu fast 100 Prozent entfernt, der Luftdurchsatz sei hoch und die Anschaffungskosten seien gering.

Simulationen der Aerosolbewegungen in einem durchschnittlichen Klassenzimmer mit 20 Schülerinnen und Schülern hätten gezeigt, dass die Konzentration aktiver Viren drastisch gesenkt und die Ansteckungsgefahr erheblich gemindert werden könne, teilte einer der Erfinder des Geräts und Leiter des KIT-Instituts für Nanotechnologie, Professor Horst Hahn, mit. Der Aerobuster könne in allen Bereichen mit viel Publikumsverkehr wie Krankenhäusern, Pflege- und Altersheimen, Restaurants, Büros, Werkshallen oder öffentlichen Verkehrsmitteln eingesetzt werden.

Das Gerät hat die Größe einer Stehlampe. Es besteht aus einem Metallrohr, in das Luft eingesaugt wird. Ein Heizmodul trocknet die Aerosole, anschließend werden die Viren mit UV-C-Strahlung inaktiviert. Mit der Abwärme können die Räume geheizt werden.

Hahn und die Mitentwickler aus verschiedenen Instituten des KIT wollen jetzt 100 Prototypen bauen, erproben und weiter optimieren. "Mit einem geeigneten Partner aus der Industrie könnten binnen weniger Wochen 10.000 Stück verfügbar sein", so Hahn.

Um die Aerosolbelastung der Luft und damit das Risiko von Infektionen mit dem Coronavirus zu verringern, müssen zum Beispiel Klassenräume derzeit häufig stoßgelüftet werden, was zu Unterbrechungen des Unterrichts führt und die Temperatur im Raum senkt.

dpa/kas