Citizen Science
Teilnehmerrekord bei Vogelzählung
Mehr als 236.000 Bürgerinnen und Bürger haben im Januar an der "Stunde der Wintervögel" teilgenommen. Die Zählaktion verzeichnete damit einen neuen Teilnehmerrekord, teilte der Naturschutzbund (Nabu) mit. Die bisherige Bestmarke lag bei einer Beteiligung von mehr als 143.000 Personen in 2020. Mit der höheren Teilnehmerzahl werde die Aktion noch aussagekräftiger, hieß es. Die Vogelzählung soll helfen, auf lange Sicht Entwicklungen beim Vogelbestand zu erkennen.
Bundesweit hätten die Vogelfreunde in rund 164.000 Gärten insgesamt 5,65 Millionen Vögel gezählt. Der Schnitt von 34,5 Vögeln pro Garten innerhalb einer Stunde liegt unter dem Vorjahreswert von 37,3 Vögeln je Garten und schreibt den negativen Trend seit Beginn der Vogelzählung 2011 fort. Aus den Analysen sei dem Nabu bekannt, dass Anfängerinnen und Anfänger bei der Aktion im Schnitt weniger Vögel erkennen und notieren als Routiniers. Hauptgrund für den Vogelmangel sei jedoch wahrscheinlich der milde Winter.
Am häufigsten zeigten sich der Rangliste des Nabu zufolge Haussperling – auch Spatz genannt –, Kohlmeise und Feldsperling in den Gärten, gefolgt von Amsel, Blaumeise und Elster. Während Meisen, Kleiber oder Eichelhäher angesichts der vergleichsweise milden Witterung lieber im Wald geblieben seien, seien Haussperlinge und Rotkehlchen deutlich häufiger gezählt worden, schreibt der Nabu. Auch Ringeltauben ließen sich vermehrt blicken, ihre Bestände nähmen zu.
"Besonders niedrig waren die gemeldeten Zahlen der Blaumeise", stellte der Nabu fest. Das Minus im Vergleich zur Vorjahreszählung liege bei knapp 20 Prozent. Als Ursache kämen fehlender Zuzug aus dem Norden oder eine Bakterien-Epidemie im Frühjahr infrage. Ein weiterer beobachteter Rückgang bei Grünfinken habe vor allem mit Infektionen mit tödlichen Einzellern zu tun.
aktualisiert am 3.2.2021, zuerst veröffentlicht am 31.1.2021
ckr