picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Claudio Bresciani

Nobelpreise 2023
Claudia Goldin erhält Wirtschafts-Nobelpreis

Die abschließende Bekanntgabe der diesjährigen Nobelpreise ist veröffentlicht. Der Nobelpreis für Wirtschaft geht an eine US-Ökonomin.

09.10.2023

Der Wirtschafts-Nobelpreis wird in diesem Jahr an Claudia Goldin verliehen. Die Forscherin erhält die renommierte Auszeichnung für ihre herausragende Arbeit auf dem Gebiet der Rolle von Frauen auf dem Arbeitsmarkt. Goldin ist an der prestigeträchtigen US-Universität Harvard tätig.

In der Jurybegründung heißt es, Goldin habe "unser Verständnis für die Situation von Frauen auf dem Arbeitsmarkt verbessert". Ihre Forschung habe die Ursachen des Wandels der Rollen am Arbeitsmarkt" sowie die Hauptursachen für die verbleibenden geschlechtsspezifischen Unterschiede" aufgezeigt, so das Komitee. Goldins Arbeit sei "die erste umfassende Darstellung des Verdienstes und der Arbeitsmarktbeteiligung von Frauen über die Jahrhunderte hinweg".

Mit der Bekanntgabe der ausgezeichneten Forschenden aus dem Bereich Wirtschaftswissenschaften sind alle Nobelpreisträgerinnen und -träger für dieses Jahr verkündet worden. Bereits in der vergangenen Woche waren nach und nach die Namen der Ausgezeichneten in den Kategorien Medizin und Physiologie, Physik, Chemie, Literatur und Frieden bekannt gegeben geworden. Die feierliche Übergabe der Preise findet traditionell 10. Dezember statt, dem Todestag des Preisstifters Alfred Nobel (1833-1896), der unter anderem das Dynamit erfand.

Wirtschaftsnobelpreis ging nur einmal nach Deutschland

Der Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften ist der einzige, der nicht auf das Testament von Nobel zurückgeht. Er wird seit Ende der 1960er Jahre von der schwedischen Reichsbank gestiftet und zählt somit streng genommen nicht zu den klassischen Nobelpreisen. Vergangenes Jahr waren damit die drei US-Ökonomen Ben Bernanke, Douglas Diamond und Philip Dybvig für ihre Forschung zur Rolle von Banken in Finanzkrisen ausgezeichnet worden.

Die 77-jährige Claudia Goldin ist erst die dritte Frau, die den Wirtschaftsnobelpreis erhält. Generell geht der Wirtschaftsnobelpreis überaus häufig an Ökonomen, die aus den USA stammen oder dort forschen. Einzig im Jahr 1994 erhielt ein deutscher Wissenschaftler die Auszeichnung. Reinhard Selten von der Universität Bonn erhielt den Preis gemeinsam mit John Nash und John Harsanyi für ihre wegweisenden Beiträge zur nichtkooperativen Spieltheorie.

dpa/pj