Wissenschaftskommunikation
Promovierte mit Klartext-Preis ausgezeichnet
Die Klaus Tschira Stiftung hat sechs junge Forscherinnen und Forscher mit dem "KlarText"-Preis für Wissenschaftskommunikation 2020 ausgezeichnet. Die diesjährigen Gewinnerinnen und Gewinner haben im Anschluss an ihre Promotion einen deutschsprachigen, gut verständlichen Artikel über ihre Projekte geschrieben, der auch Nicht-Wissenschaftler für aktuelle Forschung begeistern könne, so die Begründung der Stiftung. Professor Christian Drosten erhielt einen Sonderpreis für sein "außerordentliches Engagement" in der Corona-Pandemie, wie die Stiftung mitteilte.
In ihren Doktorarbeiten haben sich die Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler ganz unterschiedlichen Fragestellungen gewidmet: Dem Alter von Quasaren, schlafenden Stammzellen in der Netzhaut, autonom handelnden Maschinen, multiresistente Keime, Methan-Emissionen von Seen sowie Mathematik im Dienste der Gerechtigkeit. Ausgezeichnet wurden nach Fächern:
- Dr. Erika Tsingos in Biologie (Universität Heidelberg)
- Dr. Michaela Prothiwa in Chemie (Universität Konstanz)
- Dr. Jan Hartmann in Geowissenschaften (Universität Heidelberg)
- Dr. Benjamin Leiding in Informatik (Georg-August-Universität Göttingen)
- Dr. Sebastian Goderbauer in Mathematik (RWTH Aachen University) und
- Dr. Anna-Christina Eilers in Physik (Universität Heidelberg).
Kein Preis für Neurowissenschaften, Sonderpreis für Drosten
Aus den in der diesjährigen Ausschreibungsrunde 191 eingereichten Texten habe eine Jury aus Wissenschaftlern und Journalisten die besten Beiträge ausgewählt. In der Kategorie Neurowissenschaften befanden sich der Jury zufolge in diesem Jahr keine preiswürdigen Artikel. Die Siegerbeiträge sollen am Tag der geplanten Preisverleihung, dem 8. Oktober, in einer Wissens-Beilage der "Zeit" erscheinen. Alle Preisträgerinnen und Preisträger erhalten ein Preisgeld von je 7.500 Euro.
Für sein Engagement in Wissenschaftskommunikation während der Corona-Krise werde zudem der Virologe Professor Christian Drosten von der Charité – Universitätsmedizin Berlin mit einem erstmalig verliehenen Sonderpreis ausgezeichnet. Er habe die Methoden seines Fachs anschaulich erläutert, Grenzen von Studien aufgezeigt, gesicherte und ungesicherte Erkenntnisse eingeordnet und auf die große Bedeutung interdisziplinärer Diskussionen hingewiesen. Dabei habe er über verschiedene Medien auch direkt die Bürgerinnen und Bürger angesprochen.
"In ihrer großen Anschaulichkeit sowie mit ihrem sorgfältig abwägenden Tenor können seine Beiträge Inspiration gerade auch für Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler sein", begründete die Stiftung die Auszeichnung. Seine Erklärungen machten Wissenschaft transparenter, glaubwürdiger und in ihrer Bedeutung für die Gesellschaft nachvollziehbarer.
ckr