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Internationale Spitzenforschende
Erste Humboldt-Professuren für 2023 nominiert

Die Humboldt-Stiftung hat zehn neue Forscherinnen und Forscher aus dem Ausland für eine Förderung ausgewählt. Darunter ist auch ein Nobelpreisträger.

01.06.2022

Die Alexander von Humboldt-Stiftung hat sich für zehn international renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler entschieden, die ab 2023 mit einer Humboldt-Professur gefördert werden sollen. Die Forschenden erhalten jeweils bis zu fünf Millionen Euro, um zukunftsweisende Forschungstätigkeiten an verschiedenen Hochschulen in Deutschland zu leisten. Derzeit sind sie in Israel, Kanada, Katar, den Niederlanden, der Schweiz und den USA tätig, teilte die Stiftung am Mittwoch mit. Die zweite Auswahlrunde für die Humboldt-Professur 2023 findet im Herbst 2022 statt.

Die in der ersten Runde ausgewählten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler treten nun in Berufungsverhandlungen mit den deutschen Universitäten, die sie für den Preis vorgeschlagen haben. Ausgewählt wurden:

  • Der Informatiker Samarjit Chakraborty soll an die Universität Passau wechseln. Zuvor war er Professor an der University of North Carolina, USA.
  • Der Quantenoptiker Dirk Englund vom Massachusetts Institut of Technology (MIT), USA, wurde von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und vom Max-Planck-Institut für die Physik des Lichts nominiert.
  • Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz nominierte die Bioinformatikerin Hanna Kokko von der Universität Zürich.
  • Die Entwicklungspsychologin Tina Malti soll von der University of Toronto, Kanada, an die Universität Leipzig wechseln.
  • Edvardas Narevicius, Experte für Tieftemperaturchemie am Weizmann Institute of Science in Israel, wurde von der Technischen Universität Dortmund erfolgreich nominiert.
  • Thomas Südhof, Neurowissenschaftler und Medizin-Nobelpreisträger 2013, hat ein Angebot der Charité – Universitätsmedizin Berlin (Freie Universität Berlin und Humboldt-Universität zu Berlin) erhalten. Derzeit ist er an der Stanford University (USA) tätig.
  • Heike Vallery, die an der Delft University of Technology in den Niederlanden zu Automatisierungstechnik und Mechatronik forscht, soll an die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule (RWTH) Aachen wechseln.

Eine Humboldt-Professur für Künstliche Intelligenz sollen zudem erhalten:

  • André Platzer, Experte für Theoretische Informatik an der Carnegie Mellon University (Pittsburgh, USA) wurde vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) nominiert.
  • Der Mathematiker Thomas Strohmer soll von der University of California, Davis, USA, an die Universität zu Köln berufen werden.
  • Ingmar Weber, der sich an der Hamad Bin Khalifa University, Katar, mit Computational Social Computing beschäftigt, wurde von der Universität des Saarlandes nominiert.

Eine weitere, namentlich nicht genannte Wissenschaftlerin sei für eine Humboldt-Professur für Künstliche Intelligenz ausgewählt worden, habe jedoch bereits ein Bleibeangebot ihrer aktuellen Forschungseinrichtung angenommen.

Die Humboldt-Professur, einer der höchstdotierten internationalen Forschungspreise, wird von der Alexander von Humboldt-Stiftung vergeben und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert. Die neu ausgewählten Nominierten sollen damit langfristig für die Arbeit an deutschen Einrichtungen gewonnen werden.

ckr