Das Foto zeigt Papier mit Zahlen und ein Kuchendiagramm.
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Statistisches Bundesamt
Pandemie verzögert Abschluss von Promotionen

Im Pandemiejahr 2020 haben weniger Doktoranden ihre Promotion abgeschlossen als zuvor. Im Schnitt waren die Promovierenden 30 Jahre alt.

14.09.2021

Im Jahr 2020 befanden sich 192.300 Personen in einem laufenden Promotionsverfahren an einer deutschen Hochschule. Mit 26.220 Personen schlossen rund sieben Prozent weniger Doktoranden ihre Promotion ab als im Vorjahr, teilte das Statistische Bundesamt am Dienstag mit. Dieser Rückgang liege maßgeblich in der Corona-Pandemie begründet, die 2020 die Durchführung von Prüfungen erschwert habe.

Die Promovierenden seien im Schnitt 30,0 Jahre alt gewesen. Unter den Promovieren seien 47 Prozent Frauen gewesen – mit deutlichen Unterschieden in der Geschlechterverteilung nach Fächern: So seien in den Ingenieurwissenschaften 79 Prozent Männer und in der Kunst/Kunstwissenschaft 66 Prozent der Promovierenden Frauen gewesen.

Auf die Fächergruppe Humanmedizin/Gesundheitswissenschaften seien dabei mit 24 Prozent insgesamt die meisten Promovierenden entfallen. Die zweitgrößte Gruppe bildeten laut Mitteilung die Promovierenden in der Mathematik und den Naturwissenschaften (23 Prozent) gefolgt von den Ingenieurwissenschaften (18 Prozent) und den Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (17 Prozent).

Fast alle (99 Prozent) Promovierenden seien von Professorinnen und Professoren an Universitäten betreut worden, die übrigen an Kunsthochschulen, Pädagogischen und Theologischen Hochschulen sowie Fachhochschulen. 2020 besaßen ausschließlich Fachhochschulen in Hessen ein eigenständiges Promotionsrecht, in allen anderen Bundesländern konnte an Fachhochschulen kein Doktorgrad erworben werden. Die größte Zahl an Promovierenden sei 2020 auf die Universitäten in Heidelberg (5 Prozent), München (LMU und TU jeweils 4 Prozent), Aachen, Bonn und Dresden (je rund 3 Prozent) entfallen.

ckr