Zwei Männer arbeiten zusammen in einem Besprechungsraum
mauritius images / Westend61 / Gustafsson

Arbeitszeiten in der Wissenschaft
Professoren arbeiten mehr als 50 Stunden

Die Arbeitszeit von Professorinnen und Professoren sowie von wissenschaftlichen Mitarbeitenden beinhaltet viele Überstunden. Ergebnisse einer Umfrage.

08.12.2021

In einer Umfrage, deren Ergebnisse "Forschung & Lehre" vorliegen, sind zwei Wissenschaftlerinnen der Arbeitszeit von Professorinnen und Professoren sowie wissenschaftlichen Mitarbeitenden auf den Grund gegangen. Die Frage "Wie hoch schätzen Sie Ihre tatsächliche durchschnittliche Wochenarbeitszeit insgesamt ein?" beantworteten wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter während der Vorlesungszeit mit durchschnittlich 44,3 Stunden pro Woche. In der vorlesungsfreien Zeit seien es 41,8 Stunden pro Woche. Noch höher lag die Arbeitszeit der Professorinnen und Professoren: Sie gaben im Schnitt an, während der Vorlesunsgszeit wöchentlich 56,3 Stunden zu arbeiten und außerhalb der Vorlesungszeit 51,6 Stunden.

Die reale Arbeitszeit des wissenschaftlichen Personals an Universitäten liegt damit deutlich über dem vertraglich Vereinbarten. Nur etwa zehn Prozent der befragten Professorinnen und Professoren gaben an, ihre Aufgaben in einer 40-Stunden-Woche erledigen zu können.

An der Befragung hatten im Winter 2020/2021 deutschlandweit über 2.000 Professoren und Professorinnen und Leitungen von Forschungsgruppen sowie über 7.000 wissenschaftliche Mitarbeitende in den Bereichen MINT und Wirtschaftswissenschaften an Universitäten teilgenommen. Durchgeführt hatten die Umfrage "Die Zukunft der Universität: Bedingungen für Innovationen in Forschung und Lehre" Professorin Isabell Welpe und Esther Ostmeier vom Bayerischen Staatsinstitut für Hochschulforschung und Hochschulplanung (IHF).

Weitere Ergebnisse der Befragung haben die Autorinnen in der September-Ausgabe von "Forschung & Lehre" zusammengefasst. Unter anderem enthält dieser Beitrag Vorschläge, wie Universitäten Innovationen in Forschung und Lehre stärker unterstützen könnten.

ckr