Lehrkräftemangel
Philologen und HRK wollen Qualität beim Quereinstieg ins Lehramt wahren
Vor dem Hintergrund des akuten Lehrkräftemangels in Deutschland warnen der Deutsche Philologenverband (DPhV) und die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) ausdrücklich davor, den Seiten- und Quereinstieg ins Lehramt an den Schulen künftig geringer zu qualifizieren und das Niveau der grundständigen Lehrkräftebildung abzusenken. Die akademischen Standards bei Seiten- und Quereinstieg ins Lehramt seien nicht verhandelbar. In einer gemeinsamen Erklärung appellierten die Verbände am Montag an Berlins Bildungssenatorin Astrid-Sabine Busse (SPD), die heute die Präsidentschaft der Kultusministerkonferenz (KMK) übernimmt, ihre Verantwortung für eine hohe Bildungsqualität wahrzunehmen und anders gerichteten Überlegungen klar eine Absage zu erteilen.
In mehreren Bundesländern werden laut Mitteilung derzeit Gesetzentwürfe vorbereitet, die für Seiten- und Quereinsteigende lediglich einen Bachelorabschluss als akademische Mindestqualifikation für Lehrkräfte an Schulen vorsehen – statt wie bisher Master oder Staatsexamen. Das schadet nach Ansicht der Verbände den Schülerinnen und Schülern und entwerte den Masterabschluss und das Zweifächerstudium für das schulische Lehramt.
"Wir erwarten, dass die Kultusministerkonferenz diese Niveauabsenkung für die Lehrkräftebildung nicht zulässt", sagte die Bundesvorsitzende des Deutschen Philologenverbandes, Professorin Susanne Lin-Klitzing. Für den schulischen Bildungsauftrag sei eine "qualitätsgesicherte, akademische Lehrkräftebildung mit hohem wissenschaftlichem Anspruch für alle Lehrkräfte" unerlässlich, bekräftigte HRK-Präsident Professor Peter-André Alt. Nach Ansicht der beiden Verbände benötigen Quer- und Seiteneinsteigende eine "anspruchsvolle, wissenschaftsorientierte und pädagogische Nachqualifikation an lehrerbildenden Universitäten und Hochschulen".
ckr
