Junge Frau mit vermutlichem Migrationshintergrund arbeitet an Elektrotechnik
mauritius images / Rupert Oberhäuser

Fachkräftemangel
Bund will mehr internationale Studierende als Fachkräfte gewinnen

Die Bundesregierung hat die Bedeutung ausländischer Studierender bei der Gewinnung von Fachkräften betont. DAAD und Goethe-Institut begrüßen dies.

01.12.2022

Die deutschen Organisationen für internationalen Austausch sowie kulturelle und wissenschaftliche Zusammenarbeit haben das am Mittwoch im Kabinett verabschiedete Eckpunktepapier zur Fachkräftegewinnung begrüßt, das besonders die Bildungsmigration stärken soll.

Mit den "Eckpunkten zur Fachkräfteeinwanderung aus Drittstaaten" will die Bundesregierung mehr internationale Studierende für ein Studium in Deutschland gewinnen, ihre Einreise erleichtern und sie fördern. Auch der Übergang in den deutschen Arbeitsmarkt solle ihnen ermöglicht werden, etwa indem die Anerkennungsverfahren von ausländischen Berufsabschlüssen optimiert und vereinfacht werden.

Es sei "erfreulich und richtig", dass die Politik das große Potenzial internationaler Studierender sowie Absolventinnen und Absolventen deutscher Hochschulen als zukünftige Fachkräfte im Blick habe, kommentierte der Präsident des Deutschen Akademischen Austauschdiensts (DAAD), Professor Joybrato Mukherjee, in einer Mitteilung des DAAD vom Mittwoch die Pläne der Bundesregierung. Internationale Studierende sowie Absolventinnen und Absolventen seien überwiegend hochqualifiziert und mit der deutschen Kultur und Sprache vertraut. Die Hälfe von ihnen studiere zudem innerhalb der auf dem Arbeitsmarkt begehrten MINT-Fächergruppe – also Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik.  

Der DAAD unterstütze die Bemühungen der Bundesregierung mit seinen Programmen, indem er internationale Studieninteressierte und Studierende berate und fördere und vor allem geflüchtete Studieninteressierte bei der Vorbereitung auf ein Studium in Deutschland unterstütze. "Um die besten Köpfe an Deutschland zu binden, gilt es, die Rahmenbedingungen für die Anwerbung und Studienvorbereitung zu verbessern", so Mukherjee.

Deutsche Sprache als Schlüsselkompetenz

Eine wichtige Kompetenz für den hiesigen Arbeitsmarkt ist laut des Eckpunktepapiers die deutsche Sprache: In den häufigsten Herkunftsländern der Studierenden sollen daher Sprachkurs- und Prüfungsangebote zusammen mit dem Goethe-Institut digitaler und besser verfügbar gemacht werden. Auch das Goethe-Institut begrüßte am Donnerstag die "Eckpunkte zur Fachkräfteeinwanderung aus Drittstaaten".

Mit den Eckpunkten will die Bundesregierung das Fachkräfteeinwanderungsgesetz von März 2020 weiterentwickeln. Das Papier wurde von fünf Bundesministerien vorgelegt: dem Arbeits-, dem Innen-, dem Wirtschafts- und dem Bildungsministerium sowie dem Auswärtigen Amt. Nun wird unter Federführung des Bundesarbeitsministeriums ein Gesetzentwurf erarbeitet, der Anfang des kommenden Jahres in den Bundestag eingebracht werden soll.

cpy