Softwarecode eines Erpresser-Programms (Ransomware) auf einem Computerbildschirm
picture alliance/dpa / Frank Rumpenhorst

Cybersicherheit
Erneut Hochschulen von Hackern angegriffen

Gleich zwei Hochschulen wurden in derselben Nacht von Hackern angegriffen. Beide haben schnell reagiert und konnten die Attacken weitgehend abwehren.

26.10.2022

Die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur (HTWK) in Leipzig und die Hochschule Ansbach sind in der Nacht zum vergangenen Donnerstag zwischen dem 19. und 20. Oktober Opfer eines Hackerangriffs geworden. In Leipzig haben sich Unbekannte Zugriff auf Anmeldedaten einiger Nutzerinnen und Nutzer verschafft, wie die Hochschule am Dienstag mitteilte. Betroffene Systeme seien umgehend vom Netz genommen worden. Die Sicherheitslücke habe inzwischen identifiziert und geschlossen werden können. Hinweise darauf, dass Daten abgeflossen seien, gebe es bislang nicht.

Ziel der Attacke in Ansbach war der Zentralserver. Dieser sei schnell isoliert worden, so dass der Cyberangriff voraussichtlich keine weitreichenden Folgen haben werde, teilte die Hochschule mit. Betroffen dadurch seien mehrere Dienste der Hochschule wie eine Lernplattform und eine Konferenzsoftware. Sämtliche Zugänge seien gesperrt worden. Rein virtuelle Seminare müssten aktuell teilweise entfallen. Auch auf die Online-Services der Bibliothek bestehe zurzeit kein Zugriff.

Die Landeskriminalämter sind nach Angaben der beiden Hochschulen über die Vorfälle informiert und werden nun ermitteln. Die Hochschule in Leipzig habe auch präventiv Maßnahmen ergriffen, um längerfristige Auswirkungen des Angriffs auszuschließen. Ein neu eingerichteter Krisenstab analysiere und bewerte die Situation täglich neu.

Laut eines aktuellen Lageberichts des Bundesamts für Sicherheit (BSI) in der Informationstechnik, der am Dienstag in Berlin veröffentlicht wurde, gefährden Cyberkriminelle und Akteure anderer Staaten die Sicherheit der Deutschen im Cyberraum derzeit so stark wie nie zuvor. Das BSI beklagte in vielen Fällen eine unzureichende Qualität von IT- und Software-Produkten. Die größte Bedrohung im Cyberbereich seien aktuell Ransomware-Angriffe. Darunter versteht man Cyberangriffe auf Unternehmen, Universitäten und Behörden, mit dem Ziel, Lösegeld zu erpressen. In den vergangenen Jahren sind mehrfach Hochschulen Ziel von Ransomware-Angriffen geworden.

Themenschwerpunkt "IT-Sicherheit"

Dem Stand und den Herausforderungen der Cybersicherheit an Hochschulen widmen sich zahlreiche Artikel im Themenschwerpunkt "IT-Sicherheit" von Forschung & Lehre.

dpa/ckr