Wahlwiederholung
Fioretti erneut zur Rektorin in Düsseldorf gewählt

Nach dem Streit um die Wahl der Rektorin der Kunstakademie hat nun die Wiederholungswahl stattgefunden. Donatella Fioretti wurde erneut gewählt.

Die Architektin Professorin Donatella Fioretti ist zur neuen Rektorin der Kunstakademie Düsseldorf gewählt worden. Fioretti trat am Montag in einer Wiederholungswahl als einzige Kandidatin an. Sie erhielt vom Senat der Akademie zehn Ja-Stimmen. Zwei Stimmberechtigte stimmten gegen sie, zwei enthielten sich, wie nach der Wahl bekannt gegeben wurde.

Die Wahl musste wiederholt werden, weil das NRW-Wissenschaftsministerium den ersten Wahlgang im Dezember vergangenen Jahres wegen Verfahrensfehlern für ungültig erklärt hatte. Die hochschulinterne Öffentlichkeit sei damals nicht gewahrt worden.

Fioretti ist seit 2017 Professorin für Baukunst in Düsseldorf. Kurz vor Weihnachten war sie mit acht zu sieben Stimmen denkbar knapp gewählt worden. Fiorettis Gegenkandidat Professor Johannes Myssok, zuvor kommissarischer Rektor und Professor für Kunstgeschichte, war nicht erneut angetreten. Gegen die Annullierung der Wahl Fiorettis hatten sowohl die Kunststudentinnen und -studenten, als auch ein Großteil der Professorinnen und Professoren protestiert und Fioretti das Vertrauen ausgesprochen.

Ist die Berufungsordnung der Akademie unzulässig?

Nun habe ein Richter zudem die Berufungsordnung der Kunstakademie in Frage gestellt. Das Wissenschaftsministerium berate mit der Akademie, wie sie angepasst werden könne. "Das ist unerfreulich und muss so schnell wie möglich geklärt werden", sagte der ehemalige Rektor (2009-2013) und Bildhauer Professor Tony Cragg.

Aus der Düsseldorfer Akademie gingen Künstler von Weltrang wie Gerhard Richter, Joseph Beuys, Günther Uecker, Andreas Gursky und Jörg Immendorff hervor. "Wir haben der Region 250 Jahre lang Kunst gegeben", betonte Cragg. Werke der Akademie-Absolventen füllten landauf, landab die Museen.

korrigiert am 26.04.2022 um 16.09 Uhr; versehentlich stand in einer früheren Version dieser Nachricht, dass die "Prüfungsordnung" für unzulässig erklärt wurde; die Kunstakademie hat klargestellt, dass nicht diese, sondern die Berufungsordnung in Frage gestellt ist.

dpa/cpy