Studierende der Kunstakademie befestigen Schilder mit der Aufschrift "We stand behind the result! Blocked in protest" ("Wir stehen hinter dem Ergebnis! Aus Protest blockiert") an ihren Kunsträumen, die sie damit schliessen.
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Streit um Rektorenwahl
Protest-Blockade an Kunstakademie Düsseldorf

An der Kunstakademie Düsseldorf haben Studierende dagegen protestiert, dass die Wahl der Rektorin annulliert wurde. Sie zeigten ihre Werke nicht.

12.02.2023

Hunderte Besucherinnen und Besucher haben beim traditionellen "Rundgang" an der renommierten Düsseldorfer Kunstakademie am Samstag überwiegend vor verschlossenen Türen gestanden: Die allermeisten Studierenden ließen die Räume mit ihren Kunstwerken zugesperrt, um dagegen zu protestieren, dass die Wahl der Architektin Professorin Donatella Fioretti zur Rektorin für ungültig erklärt wurde.

Eine große Mehrheit habe sich mit der "gewählten Kandidatin" Fioretti solidarisiert, es habe sich um eine demokratische Wahl gehandelt, bei der alles rechtens gelaufen sei, teilten Studierendenvertreterinnen und -vertreter mit. Die Aktion wollten sie auch als Zeichen verstanden wissen, dass man in dieser Haltung nicht gespalten sei: Von 22 Klassen hätten sich 20 dem Protest angeschlossen.

Fioretti, seit 2017 Professorin für Baukunst in Düsseldorf, war kurz vor Weihnachten in einer teils in Präsenz und teils online abgehaltenen Sitzung mit acht zu sieben Stimmen zur Rektorin gewählt worden. Gegenkandidat war der kommissarische Rektor und Professor für Kunstgeschichte, Johannes Myssok. Das NRW-Wissenschaftsministerium erklärte die Wahl am Mittwoch wegen Verfahrensfehlern aber für ungültig. Bei der Abstimmung in einer hybriden Sitzung des 15-köpfigen Senats sei die notwendige hochschulinterne Öffentlichkeit nicht hergestellt worden. Die Wahl soll wiederholt werden.

Beim "Rundgang" stellen die jungen Künstlerinnen und Künstler ihre Semester- und Abschlussarbeiten vor. Die Türen der Akademie waren seit Mittwoch dafür geöffnet. Aus der Akademie gingen Künstler von Weltrang wie Gerhard Richter, Joseph Beuys, Günther Uecker, Andreas Gursky und Jörg Immendorff hervor.

dpa