Studierende vor einem Gebäude der Humboldt-Universität in Berlin
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Vorwürfe
HU Berlin entlässt Dozenten wegen sexueller Übergriffe

Die Humboldt-Universität hat bekanntgegeben, dass sie einem Dozenten außerordentlich gekündigt hat. Der betreffende Mitarbeiter hat Klage eingereicht.

04.09.2023

Als Grund für die Klage nannte die Humboldt-Universität (HU) in einer Pressemitteilung "verbale sexualisierte Übergriffe". Die Universitätsleitung sei davon überzeugt, dass eine weitere Beschäftigung des Mitarbeiters "den Studierenden, Lehrenden und Mitarbeitenden der Humboldt-Universität nicht mehr zuzumuten" sei, hieß es in der Pressemitteilung weiter. Der Beschuldigte war seit Anfang August bis auf Weiteres freigestellt worden. Die HU gab bekannt, dass der Mitarbeiter gegen die außerordentliche Kündigung Klage eingereicht hat.

In einem offenen Brief hatten Unbekannte dem Dozenten Mitte Juli sexualisierte Gewalt und Machtmissbrauch vorgeworfen. In dem auf der Plattform "Indymedia" veröffentlichten Schreiben heißt es, der Beschuldigte missbrauche "seine Machtposition als Dozent und Vorgesetzter seit mehr als 20 Jahren".

Ermittlungen gegen weitere Mitarbeiter werden fortgesetzt

Den Anschuldigungen zufolge geht es um Fälle körperlicher sowie sexualisierter Gewalt. Außerdem habe sich der Mann in Vorlesungen "transfeindlich und rassistisch" geäußert. Der Dozent hat sich bislang nicht zu den Vorwürfen geäußert.

Die Polizei hatte Anfang August von Amts wegen Ermittlungen gegen den Dozenten aufgenommen. Anzeigen waren bis zu dem Zeitpunkt nicht eingegangen. Zum aktuellen Ermittlungsstand konnte die Behörde bisher zunächst keine Auskunft geben. Die HU ermittelt intern gegen einen weiteren Mitarbeiter wegen Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs. Das Ergebnis der Untersuchung steht noch aus.

dpa/cle