Alexander von Humboldt
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Machtmissbrauch
HU Berlin prüft Vorwürfe gegen Professor

Die Humboldt-Universität untersucht eine Anschuldigung des Machtmissbrauchs durch einen weiteren Dozenten. Beteiligt ist auch die Freie Universität.

16.08.2023

Nachdem die Humboldt-Universität (HU) zu Berlin erst vor wenigen Tagen einen Dozenten aufgrund von Vorwürfen wiederholter verbaler sexualisierter Belästigung freigestellt hat, ist nun ein weiterer Fall von möglichem Machtmissbrauch eines Mitarbeiters bekannt geworden. Wie zuerst Studierendenvertretungen der HU und der Freien Universität Berlin (FU) am Montag in einer gemeinsamen Pressemitteilung mitteilten, wird einem HU-Professor, der auch an der FU lehrt, vorgeworfen, sich körperlich übergriffig gegenüber Frauen verhalten zu haben.

Dem zugrunde liege ein Essay einer Wissenschaftlerin von Mai 2023, die auf einem Sommerfest einen körperlich sexualisierten Übergriff erlebt habe. Sie behauptet darin, der Mann sei dafür bekannt, Studentinnen zu belästigen. Mehrere Quellen hätten bestätigt, dass es sich dabei um besagten Professor handele, berichtet am Dienstag der "Tagesspiegel".

Die Leitung der HU hat demnach Ermittlungen eingeleitet, es laufe ein Disziplinarverfahren. Näher wolle sich die Uni derzeit nicht dazu äußern. Auch die FU überprüfe den Fall und habe infolge der Anschuldigungen den Professor bereits von der Lehre entbunden. Der Beschuldigte habe sich bislang nicht zu den Vorwürfen geäußert.

Die Studierendenvertretungen forderten eine "kontinuierlichen Aufarbeitung" der beiden Fälle an der HU und eine Auseinandersetzung "mit dem strukturellen Charakter von Machtmissbrauch an dieser Universität" sowie eine Thematisierung des Problems "an allen Universitäten".

ckr