Forschungsfinanzierung
Uni Gent zahlt ihren Forschenden Basisförderung

Eine belgische Universität geht neue Wege bei der Forschungsfinanzierung. Sie gibt ihren Forschenden mindestens 30.000 Euro pro Jahr.

Die Universität Gent bietet als erste Hochschule in Belgien ab dem kommenden Jahr vielen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern eine pauschale Forschungsförderung an. Spätestens ab 2027 soll diese mindestens 30.000 Euro jährlich betragen. Hintergrund sei, dass die Forschenden beim Einwerben von Forschungsmitteln oft nur geringen Erfolg hätten, teilte die Uni vergangene Woche mit. Zunächst berichtete das Onlinemagazin "Times Higher Education" (THE).

Die neue Grundsicherung sei eine Maßnahme im Kontext des langfristigen Ziels der Hochschule, wissenschaftliche Arbeiten künftig qualitativer zu bewerten als bislang, sagte der Rektor der Genter Uni, Professor Rik Van de Walle. Die Forschenden sollen dadurch mehr intellektuellen Freiraum erhalten, um kreativ und produktiv zu sein, statt ihre Zeit übermäßig dem "extrem kompetitiven" Wettbewerb um lokale, nationale oder europäische Drittmittel zu widmen.

Die lokalen Förderprogramme hätten Erfolgsquoten von 20 bis 25 Prozent, sagte Van de Walle gegenüber "THE". Es sei Aufgabe der Universitäten, eine Umgebung zu schaffen, in der sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf ihre Arbeit konzentrieren könnten – ohne dem ständigen Druck, sich um Fördermittel zu bewerben. Die neue Grundförderung soll laut Mitteilung die bestehenden wettbewerblichen Förderprogramme der Uni teilweise ersetzen, einige sollen jedoch erhalten bleiben.

Anspruch auf die Förderung hätten Forschende aller Fachbereiche, die in den vergangenen drei Jahren bereits publiziert, sich extern um Forschungsförderung beworben und eine Promotion betreut haben. Das treffe auf rund 1.100 Personen an der Uni Gent zu. Die Idee sei, dass je zwei Forschende mit dem Geld zusammen eine Doktorandenstelle finanzieren könnten.

ckr

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