Bettenhochhaus des Charité-Krankenhauses in Berlin
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Medizin
Charité entzieht Doktorgrade wegen Plagiats

Die Charité prüft mehrere Verdachtsfälle auf Plagiat bei Dissertationen und Habilitationen. In sechs Fällen hat sie nun den Doktorgrad entzogen.

02.08.2019

Wegen Plagiats hat die Berliner Charité mehreren Personen ihren Doktorgrad entzogen. Von 34 Verdachtsfällen bei Dissertationen und Habilitationsschriften seien 20 abgeschlossen, davon sechs mit Titel-Entzug. Das teilten die Berliner Senatskanzlei - Wissenschaft und Forschung sowie die Charité mit.

In elf Fällen wurde demnach eine Rüge ausgesprochen. Drei Verfahren wurden aufgrund nicht oder nur teilweise bestätigter Vorwürfe eingestellt. 14 Verfahren laufen laut der Antwort des Senats noch. Mit fünf der laufenden Verfahren befasse sich die Promotionskommission der Charité erneut, da die Betroffenen nach Entzug des Doktorgrads vor dem Verwaltungsgericht geklagt hatten.

Die Verdachtsfälle habe die Online-Plattform "VroniPlag Wiki", an der auch mehrere Berliner Wissenschaftler mitwirken, der Charité gemeldet. Ein Großteil stamme laut Senat aus dem Jahr 2014.

Nach Angaben der Charité werden dort jährlich rund 500 Dissertationen und rund 50 Habilitationen erstellt. Die Charité sehe sich verpflichtet, wissenschaftliches Fehlverhalten konsequent aufzuarbeiten. Neben einer umfassende Satzung zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis habe sie eine Geschäftsstelle zur Unterstützung der Verfahren und eine ständige Untersuchungskommission für alle Hauptverfahren eingerichtet.

ckr