Schild in Herzform in den Farben der ukrainischen Flagge mit einer schriftlichen Solidaritätsbekundung
picture alliance / NurPhoto / Ying Tang

Ukraine-Krieg
DHV und AFT bekunden Solidarität

Der Deutsche Hochschulverband und der Allgemeine Fakultätentag rufen zur Solidarität mit der Ukraine auf. Mit Russland könne man nicht kooperieren.

07.03.2022

Seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine haben bereits zahlreiche Wissenschaftsorganisationen und Hochschulen aus Deutschland in den vergangenen Tagen mit Solidaritätsbekundungen und Maßnahmen auf den Krieg reagiert. Am Freitag hat jüngst auch das Präsidium des Allgemeinen Fakultätentags e.V. (AFT) in einer Stellungnahme seine uneingeschränkte Solidarität mit den Partnern in der Ukraine betont.

Der AFT rief darin die Fakultäten an den deutschen Hochschulen dazu auf, Studierenden sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus der Ukraine, die nach Deutschland geflohen sind, hier eine Fortsetzung ihres Studiums beziehungsweise ihrer Forschung zu ermöglichen. Zudem empfahl der AFT, Kooperationen in Forschung und Lehre mit russischen Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Wirtschaftsunternehmen sofort einzufrieren und bis auf weiteres keine neuen zu beginnen.

Bereits am Mittwoch hatte der Deutsche Hochschulverband (DHV) in einer Mitteilung den "völkerrechtswidrigen Angriff Russlands auf die Ukraine" verurteilt und zur Solidarität mit der Ukraine aufgerufen. "Unsere Gedanken sind in diesen dunklen Stunden vor allem bei den ukrainischen Studierenden, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die infolge der russischen Aggression um ihr Leben fürchten und ihr Land verlassen müssen", erklärte darin der Kölner Völkerrechtler und DHV-Präsident Professor Dr. Bernhard Kempen. Politik und Hochschulen müssten schnellstmöglich Unterstützungsprogramme für die Bedrängten anbieten.

Respekt für russischen Protestbrief

Großen Respekt zollte Kempen dem Mut der russischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die sich in einem Offenen Brief gegen den Ukraine-Krieg gewandt hatten. Bis zum Freitag haben laut "Tagesspiegel" über 7.400 Wissenschaftler und Wissenschaftsjournalisten den Brief unterzeichnet. Einen zweiten Offenen Brief an Putin haben laut Bericht inzwischen rund 350 russische Mathematikerinnen und Mathematiker unterschrieben.

"Sie sind ein hohes persönliches Risiko eingegangen, denn es drohen ihnen Entlassung, Verhaftung oder Schlimmeres", so der DHV-Präsident. "Auch unseren russischen Kolleginnen und Kollegen, die keineswegs einheitlich hinter Putins Kriegskurs stehen, fühlen wir uns weiterhin sehr verbunden." Dennoch sei es richtig, die institutionellen deutsch-russischen Wissenschaftsbeziehungen vorübergehend auf Eis zu legen, betonte Kempen. Die Wissenschaft müsse deutlich und entschlossen reagieren.

ckr