Ukraine-Krieg
Russische Wissenschaftler gegen Krieg
Russische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben einen Offenen Brief verfasst, in dem sie gegen die Invasion Russlands in der Ukraine protestieren. "Die Verantwortung für den neuen Krieg in Europa liegt allein bei Russland. Es gibt keine rationale Rechtfertigung für ihn", heißt es laut einem Bericht der österreichischen Internetseite science.orf.at darin.
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler schreiben demnach weiter, es sei klar, dass die Ukraine keine Bedrohung für die Sicherheit Russlands darstelle. "Der Krieg gegen sie ist unfair und offen gesagt sinnlos". Weiter heißt es, die Ukraine war und sei ein Land, das Russland nahestehe. Viele der Unterzeichnenden hätten Verwandte, Freunde und wissenschaftliche Kollegen, die in der Ukraine lebten. "Unsere Väter, Großväter und Urgroßväter haben gemeinsam gegen den Nationalsozialismus gekämpft. Einen Krieg für die geopolitischen Ambitionen der Führung der Russischen Föderation zu entfesseln, angetrieben von dubiosen geschichtsphilosophischen Fantasien, ist ein zynischer Verrat an ihrer Erinnerung", wird der Brief zitiert.
Auf der Webseite der Zeitung "Troitski Wariant Nauka" (trv-science.ru), die den Offenen Brief am 24. Februar veröffentlicht hatte, ist dieser im russischen Wortlaut inzwischen nicht mehr einsehbar. Auch eine später ergänzte Übersetzung ins Deutsche ist dort nicht mehr verfügbar. Die russische Variante wurde als Reaktion auf die geänderte Gesetzgebung in Russland entfernt, erläuterte die Zeitung.
Laut der neuen Gesetze kann die Verbreitung angeblicher Falschinformationen über die russischen Streitkräfte mit hohen Geld- und Gefängnisstrafen belegt werden. Medien ist es seit vergangener Woche verboten, in der Berichterstattung über den Krieg gegen die Ukraine Begriffe wie "Angriff" oder "Invasion" zu verwenden, wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtet. Stattdessen solle der Begriff "Sonderoperation" genutzt werden.
Der Offene Brief wurde laut Angaben von "Troitski Wariant Nauka" bisher von knapp 7.750 Personen unterschrieben (Stand 07.03.2022, 16:13 Uhr).
zuletzt aktualisiert am 09.03.2022 um 14:48 Uhr; zuerst veröffentlicht am 27.02.2022 um 9:57 Uhr
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