Das Foto zeigt eine Abendansicht von Paris mit Eiffelturm.
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Ministerkonferenz in Paris
Eine "Europäische Union von unten" schaffen

Die Konferenz der Minister der Mitgliedstaaten des Bolognaprozesses ist zu Ende gegangen. Erste Ergebnisse zur Rolle der Universitäten.

25.05.2018

Im Kampf gegen politische Radikalisierung und Extremismus haben die europäischen Bildungsminister auf mehr Zusammenarbeit zwischen Universitäten verschiedener Länder gepocht. "Höhere Bildung kann und muss eine entscheidende Rolle dabei spielen, Lösungen für diese Probleme zu liefern", heißt es in einer gemeinsamen Erklärung, die am Freitag am Ende einer Ministerkonferenz in Paris veröffentlicht wurde.

Teilgenommen hatten unter anderem Regierungsangehörige und Vertreter der 48 Länder, die sich an den Bologna-Reformen beteiligen – auch Deutschlands Bildungsministerin Anja Karliczek. Der Bologna-Prozess hatte vor 20 Jahren begonnen. Mit der Einführung von Bachelor- und Master-Studiengängen sollte es für Studierende unter anderem leichter werden, im Ausland zu studieren.

Noch seien die Bologna-Reformen längst nicht in jedem Land gleich gut umgesetzt, heißt es in der Erklärung. Wichtig sei jetzt, die Standards aneinander anzupassen. Studienabschlüsse müssten auf Dauer automatisch in anderen teilnehmenden Ländern anerkannt werden.

Bildungsministerin Karliczek sagte der Deutschen Presse-Agentur, gerade an Universitäten gebe es Leute, die offen seien, sich etwas Neues anzuschauen und einmal in einem anderen Land zu leben. Mit eng vernetzten Hochschulen in verschiedenen Ländern schaffe man im Grunde eine "Europäische Union von unten, nicht von oben". Auf diese Weise könne die europäische Idee "wieder fliegen".

dpa