Das Foto zeigt einen Wegweiser auf dem Campus der Universität Mainz
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Universität Mainz
Kooperations-Vertrag zur Bio-Forschung veröffentlicht

Die Universität Mainz, das Land Rheinland-Pfalz sowie die Boehringer-Stiftung haben nach Kritik heute ihren Kooperationsvertrag veröffentlicht.

02.05.2018

Der Vertrag zwischen der Universität Mainz, dem Land Rheinland-Pfalz und der Boehringer-Stiftung über die Förderung von Bio-Forschung soll öffentlich gemacht werden. Dies soll nach den Worten des Vorstandsvorsitzenden der Stiftung, Christoph Boehringer, im "Interesse größtmöglicher Transparenz" geschehen.

Kritiker hatten in den vergangenen Jahren die Frage aufgeworfen, ob über die Stiftung des Pharmakonzerns Boehringer Ingelheim kommerzielle Interessen Einfluss auf Forschungsinhalte und die Berufung von Professoren nehmen können. So hatte der Deutsche Hochschulverband (DHV) im Juli 2016 bemängelt, dass sich die Boehringer-Stiftung eine Zustimmungspflicht bei Veröffentlichungen und ein faktisches Vetorecht bei Berufungsvereinbarungen vorbehalten habe. Die Universität Mainz hatte 2016 eingeräumt, dass es zu Fehlern bei der vertraglichen Gestaltung der Zusammenarbeit gekommen ist. "Hier waren wir sicher etwas blauäugig", sagte der Vorstandsvorsitzende der Stiftung, Christoph Boehringer.

In dem ab sofort im Internet veröffentlichten Regelwerk werde laut Mitteilung der Vertragspartner insbesondere die Freiheit von Forschung und Wissenschaft "klarstellend" formuliert. In einer separaten Vereinbarung regelten die Universität und das Institut für Molekulare Biologie (IMB) untereinander die gemeinsamen Berufungen der wissenschaftlichen Direktoren des IMBs. Diese Regelungen orientierten sich laut Pressemitteilung an den Empfehlungen der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK). Ebenfalls nur zwischen Universität und IMB werde es eine dritte Vereinbarung geben, die die gemeinsame Nutzung von Großgeräten regeln werde.

Gemeinsam mit der Boehringer-Stiftung finanziert das Land Rheinland-Pfalz die biologische Forschung in Mainz von 2020 bis 2027 mit mehr als 100 Millionen Euro. Das Land werde das IMB  mit rund 52 Millionen Euro unterstützen, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) am Mittwoch in Mainz. Die Boehringer Ingelheim Stiftung, deren Finanzierung 2011 erst die Gründung des Instituts ermöglicht hat, gibt rund 54 Millionen dazu. Insgesamt sind es also 106 Millionen Euro.

gri mit Material von dpa