Corona-Pandemie
Leopoldina will härteren Lockdown
Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina hat sich am Dienstag für schärfere Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie in Deutschland ausgesprochen. Um die Infektions- und Todeszahlen deutlich zu senken und die Kontrolle über das Infektionsgeschehen zurückzuerlangen, seien strengere Regeln als im bisherigen Teil-Lockdown nötig, heißt es in dem Positionspapier.
Dafür sollen berufliche und private Kontakte ab kommenden Montag auf das "absolute Mindestmaß" reduziert werden. Vom 24. Dezember bis mindestens 10. Januar solle dann ein harter Lockdown gelten, bei dem nur noch Geschäfte des täglichen Bedarfs geöffnet sind.
Um das zu erreichen müsse, wo immer möglich, das Homeoffice die Regel sein und Präsenztermine ins Digitale verlegt werden. Die Schulpflicht solle vorrübergehend aufgehoben werden, die Weihnachtsferien verlängert. Während der Feiertage sollen Treffen nur im "engsten stabilen Personenkreis" stattfinden und keine Urlaube unternommen werden. "Diese Rahmenbedingungen erleichtern eine Eindämmung der Pandemie, wenn wir auch im privaten Umfeld äußerste Achtsamkeit und Vorsicht walten lassen", heißt es in dem Papier.
Diese Maßnahmen seien zwar wirtschaftlich kurzfristig hart, aber auch ökonomisch sinnvoll, weil so schneller wieder Lockerungen möglich seien. Langfristig fordern die Wissenschaftlerinnen und Wissenschafler von der Politik ein "klares, mehrstufiges und bundesweit einheitliches System von Regeln". Die Regeln, etwa zu Wechselunterricht an Schulen, sollen sich an den Infektionszahlen pro 100.000 Einwohner eines Ortes orientieren. Es ist die inzwischen siebte Stellungnahme der Leopoldina zur Pandemie.
ckr