er scheidende Minister für Bildung, Kultur und Wissenschaft Robbert Dijkgraaf im Gespräch mit Lehramtsstudienanfängern während der Eröffnung des akademischen Jahres der Universität Twente
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Protest in Grenzregionen
Niederlande wollen weniger internationale Studierende

Der niederländische Bildungsminister hat vorgeschlagen, die Zahl internationaler Studierender zu beschränken. Dagegen regt sich Protest.

15.09.2023

Die deutsch-niederländische Grenzregion protestiert gegen Pläne der Regierung in Den Haag, die Zahl ausländischer Studierender an niederländischen Hochschulen zu begrenzen. Die grenzüberschreitende Euregio Rhein-Maas-Nord rief den scheidenden Bildungsminister Robbert Dijkgraaf dazu auf, seine Pläne zu überdenken und sich das Studieren ohne Grenzen vor Ort anzuschauen, berichtete die Zeitung "De Limburger". Die Region fürchtet negative Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. An niederländischen Hochschulen in der Grenzregion studierten junge Menschen aus beiden Ländern, die dort auf die Arbeitswelt in den Niederlanden und Deutschland vorbereitet würden, erklärte die Euregio.

Der niederländische Minister hatte vor wenigen Tagen noch für eine Begrenzung des Zustroms von Zehntausenden ausländischen Studierender pro Jahr in die Niederlande plädiert. Die ausländischen Studierenden seien nötig, aber überfüllte Hörsäle und ein Mangel an Dozierenden und Studentenzimmern sei die Folge. 

Die Debatte fügt sich ein in eine aufgeheizte Diskussion in den Niederlanden über Asylpolitik und Zuwanderung. Die Regierungskoalition von Ministerpräsident Mark Rutte zerbrach im Juli an einem Streit über den Familiennachzug bei Geflüchteten. Neuwahlen werden für den November erwartet. Bildungsminister Dijkgraaf wird das Amt also möglicherweise in wenigen Monaten nicht mehr innehaben. Seine Aussagen wurden während des beginnende Wahlkampfes in den Niederlanden getroffen.

cle/dpa