Vereinbarkeit von Familie und Beruf
NRW diskutiert Harmonisierung von Schul- und Semesterferien
Der wissenschaftspolitische Sprecher der SPD im Landtag in Nordrhein-Westfalen (NRW), Bastian Hartmann, hat eine Initiative gestartet, den Beginn der Sommer- und Wintersemester an den Universitäten um rund vier Wochen vorzuverlegen, berichtete der "WDR". Statt im April und Oktober sollen die Semester im März und September starten. Ein Beginn im Frühjahr und Herbst sei nicht nur international üblich, sondern würde vor allem Eltern helfen, die an Hochschulen arbeiten oder studieren, Beruf und Familie zu vereinbaren. Denn in NRW überschneiden sich im Sommer die vorlesungsfreie Zeit an den Hochschulen und die Schulferien meist nur kurz. Während der Schulferien sind die Betreuungsangebote für Kinder oft eingeschränkt.
In einer Anhörung hätten sich die meisten der befragten Akteure aus der Wissenschaft für eine Angleichung der Ferienzeiten ausgesprochen. Hochschulorganisationen und die Landesrektorenkonferenz sähen positive Aspekte in dieser Änderung, etwa eine höhere Attraktivität der Unis als Arbeitsplatz. Allerdings hätten sich die Vertreter und Vertreterinnen der Universitäten und auch Initiator Hartmann für eine landesweit einheitliche Regelung für alle Hochschulen in NRW ausgesprochen. In der Diskussion sind laut Bericht auch feste Zeiten für die Oster- und Herbstferien, die dann sowohl an Schulen als auch an Hochschulen gelten könnten.
Eine Änderung der Semesterzeiten in NRW bräuchte die Zustimmung der Regierungsfraktionen von CDU und Grünen. Laut Bericht ist eine Anpassung des Landeshochschulgesetzes durch alle Parteien denkbar. Der aktuellen Initiative vorangegangen war eine Online-Petition des Elternnetzwerks der Ruhr-Universität Bochum, das sich Ende 2022 mit dem Vorschlag an das Landeswissenschaftsministerium von Ministerin Ina Brandes (CDU) gewandt hatte, Schul- und Semesterferien zu harmonisieren, um Eltern zu entlasten.
ckr
