Hacker mit Monitor
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IT-Sicherheit
Uni Maastricht zahlte Hackern wohl Lösegeld

Die Universität Maastricht hat nach einem Hackerangriff offenbar ein Lösegeld bezahlt. Die IT-Systeme der Hochschule gehen schrittweise wieder online.

09.01.2020

Die Universität Maastricht, die kurz vor Weihnachten von Hackern angegriffen wurde, ist größtenteils wieder online. Wie das Hochschulmagazin "Observant" unter Berufung auf Quellen an der Universität berichtete, hat die Hochschule den Hackern dafür ein Lösegeld von mehreren hunderttausend Euro in Bitcoin gezahlt. Die Uni hat dies bislang nicht bestätigt, jedoch angekündigt, nach Abschluss der Untersuchungen alle Ergebnisse bekannt zu geben.

Die Maastrichter Universität wurde Opfer einer sogenannten Ransomware-Attacke, bei der IT-Systeme durch eine Schadsoftware verschlüsselt werden. Den Schlüssel, mit dem die Systeme wieder zugänglich gemacht werden können, erhalten die Betroffenen häufig nur gegen ein Lösegeld. Die IT-Reparaturen ohne einen Schlüssel, die mitunter Wochen oder Monate dauern können, sind laut dem Bericht oft teurer als die Lösegeldforderungen.

Auf ihrer Webseite informiert die Uni Maastricht regelmäßig über die schrittweisen Reparaturarbeiten. Demnach sind seit Dienstag das E-Mail-Programm und die Laufwerke wieder zugänglich. Ab Sonntag seien das Studierendenportal, das Intranet und die Lehrmaterialen wieder über das Uni-WLAN zugänglich gewesen. Studierende und Mitarbeiter wurden aufgefordert, ihre Passwörter zu ändern. Dem seien bislang 15.000 Personen nachgekommen. Die Hochschule arbeite weiter mit Nachdruck daran, alle Funktionen wieder herzustellen. Ob bei dem Angriff mit einem Trojaner Daten entwendet oder verloren gegangen sind, ist nicht bekannt. 

Auch die Universität Gießen befindet sich nach einem Hackerangriff mit der Schadsoftware "Ryuk" auf dem Weg zurück zur Normalität. Dort seien keine Lösegeldforderungen gestellt worden.

ckr