Studierende und Lehrkräfte mit einer Flagge von Belarus bei einer Demonstration an der Minsk State Linguistic University.
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Solidaritätsbekundung
Wissenschaftler fordern Ende der Gewalt in Belarus

Namhafte Wissenschaftsvertreter aus Deutschland sorgen sich um die Lage der Universitäten in Belarus. Sie fordern ein sofortiges Ende der Gewalt.

17.09.2020

Rund 30 namhafte Personen aus deutschen Wissenschaftsorganisationen und Hochschulen haben sich in einer gemeinsamen Erklärung gegen die Gewalt an den Universitäten in Belarus gewandt. Sie fordern von der belarussischen Regierung, die Gewalt gegen Hochschulangehörige sofort zu beenden und alle ohne Rechtsgrundlage verhafteten Personen sofort freizulassen. Über 1.200 Menschen haben ihre Petition gegen die Repressionen an Universitäten in Belarus bereits unterschrieben.

Zu den Erstunterzeichnern gehören beispielsweise der DAAD-Präsident Professor Joybrato Mukherjee, HRK-Präsident Professor Peter-André Alt, WZB-Präsidentin Professorin Jutta Allmendinger und Professor Jürgen Habermas. Den Text hat nach DAAD-Angaben die Deutsche Gesellschaft für Osteuropakunde (DGO) aufgesetzt, nachdem Lehrende aus den Hochschulen in Belarus um Unterstützung gebeten hatten.

Der Erklärung zufolge gehen die Staatsorgane in Belarus seit Beginn des Wintersemesters am 1. September gegen Studierende und Dozierende vor, die sich für Neuwahlen im Land aussprechen. Studierende und Mitarbeiter an Universitäten seien willkürlich verprügelt worden. Der Staat setze die Hochschulleitungen unter Druck, damit diese mit Sanktionen drohen, um freie Meinungsäußerungen zu unterbinden.

Seit den Präsidenschaftswahlen Anfang August gehen in Belarus regelmäßig Hunderttausende zu friedlichen Protesten auf die Straße. Sie fordern faire Neuwahlen nach der umstrittenen Wiederwahl des amtierenden Präsidenten Alexander Lukaschenko. Der Staat geht mit teils brutaler Gewalt gegen die Demonstranten vor.

ckr