Klimawandel
Wissenschaftler warnen vor Wetterextremen

Die Folgen des Klimawandels sind nach Angaben von Experten deutlich sichtbar. Auf einem Extremwetterkongress rufen sie zum schnellen Handeln auf.

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben eindringlich vor den unumkehrbaren Folgen einer weiteren globalen Erwärmung gewarnt. Sie sehen eine wachsende Gefahr durch Wetterextreme. "Wir erleben die Klimaveränderung inzwischen direkt vor unserer Haustür, sind selbst unmittelbar betroffen", sagte Tobias Fuchs, Vorstandsmitglied des Deutschen Wetterdienstes (DWD), am Mittwoch beim 12. Extremwetterkongress in Hamburg. Bis Freitag stellen rund 100 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Expertinnen und Experten der Öffentlichkeit neueste Erkenntnisse vor. Die Bemühungen um den Klimaschutz müssten verstärkt werden, lautete deren Forderung.

Besondere Herausforderungen für die Menschheit sind laut Expertinnen und Experten der steigende Meeresspiegel und der Verlust des Festland-Eises. "Wir sind die erste Generation, die die Auswirkungen des menschengemachten Klimawandels so umfassend messen, beobachten und wissenschaftlich analysieren kann", sagte der Präsident der Weltorganisation für Meteorologie, Professor Gerhard Adrian.

Im vorgestellten Extremwetter-Faktenpapier 2022 heißt es, dass die gegenwärtige globale Erwärmung in Deutschland viel stärker wirkt als im globalen Mittel. Extrem heiße und trockene Sommer seien viel wahrscheinlicher geworden. Seit 1960 war den Angaben zufolge jede Dekade hierzulande wärmer als die vorherige.

Professorin Astrid Kiendler-Scharr, die Vorstandsvorsitzende des Deutschen Klima-Konsortiums, das das Faktenpapier mit herausgegeben hat, sagte dazu: "Erfreulicherweise wird der Klimawandel inzwischen sehr breit kommuniziert. Ich bin mir aber nicht sicher, ob die vielen Informationen automatisch dazu führen, dass die Irreversibilität, die beispiellose Geschwindigkeit und die Dimensionen der Klimaveränderungen immer richtig eingeordnet werden können. Das Faktenpapier bietet hier Orientierung." Nüchtern und auf das Wesentliche konzentriert biete es Wissenschaft aus erster Hand.

aktualisiert am 28.09.2022 um 15.18 Uhr, zuerst veröffentlich um 12.57 Uhr

dpa/ckr