Blick auf eine Videoleinwand im Columbus Control Center im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Gezeigt wird der Raketenstart.
picture alliance/dpa | Felix Hörhager

Raumfahrt
Der zwölfte Deutsche ist im All

Immer wieder wurde der Start zur ISS verschoben. Jetzt ging es für Matthias Maurer endlich los. Die Nasa schwärmt von einem "perfekten Start".

11.11.2021

Nach zahlreichen Verschiebungen ist der deutsche Astronaut Matthias Maurer um 21.03 Uhr Ortszeit am Mittwoch vom Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida (Donnerstag 3.03 Uhr deutscher Zeit) mit einem "Bilderbuch-Start" zur Internationalen Raumstation ISS aufgebrochen – und zum zwölften Deutschen im All geworden. Der 51-jährige Saarländer startete gemeinsam mit drei Nasa-Kollegen mithilfe einer "Falcon 9"-Rakete an Bord eines "Crew Dragon" zur ISS. Damit ist erstmals seit drei Jahren wieder ein deutscher Astronaut im All.

"Aus meiner Sicht war das ein toller Start", sagte Maurers Kollege Alexander Gerst, der 2018 als zuvor letzter Deutscher auf der ISS war, der Deutschen Presse-Agentur in Cape Canaveral. Auch Nasa-Manager Steve Stich sprach von einem "perfekten Start". Einige durchziehende Regenschauer hatten zuletzt noch Sorge bereitet, verzogen sich dann aber rechtzeitig.

Der ursprünglich für das letzte Oktober-Wochenende geplante Start war zuvor mehrfach verschoben worden – erst wegen schlechter Wetterbedingungen, dann wegen eines "kleineren medizinischen Problems" bei einem der Crew-Mitglieder, und schließlich musste erst eine andere Crew von der ISS zurückgeholt werden.

Wenige Stunden vor dem Start verabschiedete sich Maurer via Kurznachrichtendienst Twitter vorübergehend von der Erde. "Unser Drache hat lange genug gewartet", schrieb der Astronaut. "Die nächsten Updates kommen aus dem Orbit!"

Als Maskottchen nahmen Maurer und seine Nasa-Kollegen Thomas Marshburn, Raja Chari und Kayla Barron eine Stoff-Schildkröte mit an Bord ihres "Crew Dragon", die kurz nach dem Start zu schweben begann und so den Beginn der Schwerelosigkeit anzeigte. Chari und Barron gehören einer Astronauten-Auswahlgruppe der Nasa an, die liebevoll als "Schildkröten" bekannt ist. Nach rund 22 Flugstunden sollte die sogenannte "Crew-3" in der Nacht von Freitag auf Samstag deutscher Zeit an der ISS andocken.

dpa/cpy