Eine Frau setzt eine Mund Nasenschutz Maske vom Typ FFP2 auf
picture alliance / Frank May

Gesellschaft für deutsche Sprache
"Wellenbrecher" ist Wort des Jahres 2021

Die Corona-Pandemie prägt unsere Sprache und führt zu neuen Wörtern. Gleich mehrere schafften es auf die Liste der "Wörter des Jahres".

03.12.2021

Die Gesellschaft für deutsche Sprache hat "Wellenbrecher" zum Wort des Jahres 2021 gewäht. Das Wort stehe für alle Maßnahmen, die getroffen wurden und werden, um die laufende, vierte Corona-Welle zu brechen, teilte die Gesellschaft am Freitag mit.

Die ursprüngliche Bedeutung des Wortes aus dem Küstenschutz und dem Schiffbau habe sich im Laufe der Corona-Pandemie gewandelt. Als "Wellenbrecher" würden nun sowohl Maßnahmen gegen Covid-19, der Gültigkeitszeitraum solcher Maßnahmen als auch Personen, die diese ausführten, bezeichnet. Aus sprachwissenschaftlicher Sicht sei das Wort damit typisch für das Jahr 2021.

Zu den Wörtern beziehungsweise Ausdrücken des Jahres wählte die Gesellschaft außerdem weitere Wortschöpfungen der Corona- und Klimakrise, sowie zwei Wörter rund um die Bundestagswahl 2021. Auf den Plätzen zwei bis zehn landeten: "SolidAHRität", "Pflexit", "Impfpflicht", "Ampelparteien", "Lockdown-Kinder", "Booster", "freitesten", "Triell" sowie "fünf nach zwölf".

Die Wörter des Jahres sind laut der Gesellschaft für deutsche Sprache solche, die das zu Ende gehende Jahr in besonderer Weise charakterisieren.

Neue und alte Wörter gekürt

Die "SolidAHRität" – eine Wortkreuzung aus Solidarität und dem Flussnamen Ahr – beziehe sich auf die Flutkatastrophe in West­deutschland, besonders im Ahrtal, und stehe für die Hilfsbereitschaft für die Betroffenen. Der "Pflexit" – gleichfalls eine Wortkreuzung aus Pflege und Exit, nach dem Vorbild von Brexit und Co – bezeichne den Ausstieg von Pflegekräften aus ihrem Beruf wegen harter Arbeitsbedingungen. Die Wortschöpfung "Lockdown-Kinder" mache auf die Probleme von Kindern und Jugendlichen infolge der Belastungen in der Corona-Pandemie aufmerksam.

Das Wort "Ampelparteien", benannt nach den Parteifarben Rot, Gelb und Grün, sei zwar nicht neu, der sprunghafte Anstieg seiner Verwendung mache es aber ebenfalls zu einem Jahreswort.  Auch das "Triell" – ein "Duell zu dritt" – gebe es schon seit Längerem, es sei aber im Bundestagswahlkampf 2021 durch die von drei Personen ausgetragenen Fernsehdebatten populär geworden.

Der Ausdruck "fünf nach zwölf" sei eine Weiterführung der Formulierung "fünf vor zwölf" und sei beliebt ge­worden für besonders starken Aktionsbedarf in verschiedenen Zusammenhängen.

ckr