

Bundestagswahl 2021
Was die Parteien in der Wissenschaft planen
"Forschung & Lehre" hat die Parteien zu ihren Visionen für das deutsche Wissenschaftssystem befragt. Hier lesen Sie die Antworten der im aktuellen Bundestag vertretenen Parteien zu unseren hochschul- und wissenschaftspolitischen Grundsatzfragen im Wortlaut. Diese Übersicht nach Wahlprüfsteinen finden Sie auch in der aktuellen Ausgabe von "Forschung & Lehre".
1. Digitalpakt Hochschulen
Einen zusätzlichen Bedarf sehen wir nur bei der Digitalisierung der Verwaltung, nicht jedoch in der Lehre. Die Erfahrungen in den letzten Semestern haben gezeigt, dass die Digitalisierung der Lehre nicht zu besseren Studienerfolgen führt.
2. Digitalministerium
Das Beispiel Litauen zeigt, dass ein eigenes Digitalministerium nicht notwendig ist, um die öffentliche Verwaltung erfolgreich zu digitalisieren. Notwendig ist eine Zusammenarbeit der Behörden und die Beseitigung juristischer Hindernisse.
3. Wissenschaftlicher Nachwuchs
Wir fordern, den Anteil unbefristeter Stellen im Mittelbau zu erhöhen. Dazu ist es notwendig, durch eine höhere Direktfinanzierung die Abhängigkeit von Drittmitteln zu reduzieren.
4. Befristungen
Siehe Frage 3.
5. Frauenanteil in der Wissenschaft
Nur die Qualifikation darf bei der Stellenvergabe entscheidend sein, nicht das Geschlecht. Eine Frauenquote lehnen wir ab.
6. Vereinbarkeit Familie und Beruf
Die hohe Steuer- und Abgabenlast hat zusammen mit hohen Immobilienpreisen dazu geführt, dass beide Elternteile berufstätig sind, um den Lebensunterhalt zu verdienen. In vielen Fällen gelingt es allerdings nicht, Doppelberufstätigkeit und Familie zu vereinbaren. Die AfD möchte deshalb Familien unter anderem durch ein Erziehungsgehalt und die Erstattung von Rentenversicherungsbeiträgen finanziell entlasten, so dass nicht mehr die Notwendigkeit besteht, dass beide Elternteile in Vollzeit erwerbstätig sind.
7. Bildungsföderalismus
Die Zuständigkeit für das Bildungswesen muss bei den Ländern verbleiben. Wir streben keine Grundgesetzänderung an.
8. Promotionsrecht für HAWs
Wir lehnen das Promotionsrecht für Fachhochschulen ab, um das Profil der Universitäten nicht zu verwässern. Durch das kooperative Promotionsverfahren haben Fachhochschulen ausreichende Möglichkeiten, besonders qualifizierte Studenten zu promovieren.
Weitere Wahlprüfsteine
Auch die Hochschulrektorenkonferenz (HRK), das Deutsche Studentenwerk, einige Fachgesellschaften und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) haben die Parteien anhand von Wahlprüfsteinen um Auskunft über ihre Positionen zu hochschulrelevanten Themen gebeten. Die Antworten finden Sie hier, hier, hier beziehungsweise hier.
aktualisiert am 13.09.2021, zuerst veröffentlicht am 01.09.2021
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