Symbolbild Jahreswechsel: Person steht vor einer roten Linie mit der Aufschrift 2023
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"Puls"-Umfrage
Wissenschaftler blicken mit Sorge auf das kommende Jahr

Beschäftigte in der deutschen Wissenschaft gehen eher mit Sorge als Zuversicht ins Jahr 2023. Auch das zurückliegende Jahr bewerten sie eher negativ.

02.01.2023

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Deutschland sehen dem kommenden Jahr 2023 für die Wissenschaft mehrheitlich besorgt entgegen. Dies geht aus einer Umfrage unter den Mitgliedern des Deutschen Hochschulverbandes (DHV) hervor, deren Ergebnisse "Forschung & Lehre" vorliegen. 29 Prozent blicken demnach eher mit Zuversicht, 71 Prozent eher mit Sorge auf das neue Jahr. Am optimistischsten erwiesen sich für 2023 vor allem Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Nordrhein-Westfalen sowie aus Bayern und dem Saarland (jeweils 36 Prozent), am pessimistischsten ihre Kolleginnen und Kollegen aus Mecklenburg-Vorpommern (86 Prozent), Rheinland-Pfalz und Hessen (je 81 Prozent).

Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Stimmung damit deutlich eingetrübt. 2021 hatten 44 Prozent der Teilnehmenden auf die gleiche Frage geantwortet, dass sie eher mit Zuversicht, und 56 Prozent, dass sie eher mit Sorge auf das nächste Jahr blicken.

Im Rückblick fällt das Ergebnis für 2022 ähnlich aus wie die Prognose: Das zu Ende gehende Jahr 2022 bewerteten nun 46 Prozent der Befragten als eher gut und 55 Prozent als eher schlecht für die Wissenschaft in Deutschland. Zu einer eher positiven Rückschau auf 2022 neigten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Saarland (58 Prozent), in Hamburg  (55 Prozent) und in Sachsen (52 Prozent), zu einer eher negativen ihre Kolleginnen und Kollegen in Bremen (74 Prozent), Berlin (73 Prozent) und Niedersachsen (65 Prozent).

Das Zentrum für Evaluation und Methoden der Universität Bonn (ZEM) hatte für die "Puls"-Umfrage im Auftrag des DHV vom 7. November bis 9. Dezember 2022 die mehr als 33.000 Mitglieder des Verbandes befragt. Von ihnen antworteten 2.791. Vorbild für die Erhebung ist die traditionelle Frage, mit der das Institut für Demoskopie Allensbach jeweils zum Jahreswechsel von der Bevölkerung wissen will, wie hoffnungsvoll sie dem neuen Jahr entgegenblickt. Die Ergebnisse dieser Langzeitbetrachtung bilden ein Stimmungsbarometer der Bundesrepublik. Mit dem Format "Puls" strebt der DHV etwas Vergleichbares für die Wissenschaft an.

ckr