Helmholtz-Gemeinschaft
35 Millionen für Digitalisierung der Forschung
Die Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren will stark in die Digitalisierung ihrer Forschung investieren. 35 Millionen sollen jährlich ausgegeben werden, wie der Verbund mitteilte. "Wir müssen alles dafür tun, die enormen Datenmengen, die unsere Forschungszentren erzeugen, mit Simulationsmodellen, Algorithmen und maschinellem Lernen zu nutzen", sagte Helmholtz-Präsident Otmar Wiestler.
In den nächsten Jahren sollen zudem bundesweit fünf Graduiertenschulen mit insgesamt etwa 250 Stellen für Doktorandinnen und Doktoranden entstehen, die an der Schnittstelle zwischen klassischer Forschung und Datenanalyse forschen sollen.
Der Helmholtz-Gemeinschaft war zuvor von einem internationalen Gutachter-Team eine exzellente interdisziplinäre Forschungsarbeit bescheinigt worden. 630 Experten hatten die Arbeit an den 18 Standorten der Gemeinschaft genauer unter die Lupe genommen. Sie hoben das breite Themenspektrum hervor sowie die Forschungsbedingungen, die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus aller Welt anzögen. Die internationalen Partnerschaften der Organisation seien "eindrucksvoll".
Mehr Anwendungsbezug und strategische Arbeit gefragt
Nachbesserungsbedarf gebe es im Wissenstransfer. Wirtschaft und Gesellschaft müsste die Arbeit der Organisation noch besser vermittelt werden. Damit verbunden sei auch, dass Ergebnisse schneller zu einer Anwendung führen müssten.
In den einzelnen Forschungsbereichen könne Helmholtz laut der Experten noch stärker als strategischer Akteur auftreten und beispielsweise Roadmaps erarbeiten, die die wissenschaftsbasierte Politikberatung unterstützten.
Insgesamt habe sich die Qualität seit einer Evaluation vor fünf Jahren in allen sechs Forschungsbereichen der Helmholtz-Gemeinschaft verbessert. Diese orientieren sich laut Organisation an den "großen und drängenden Fragen" der Gesellschaft: Energie, Erde und Umwelt, Gesundheit, Luftfahrt, Raumfahrt und Verkehr, Materie, Schlüsseltechnologien.
Zur Helmholtz-Gemeinschaft gehören bekannte Forschungseinrichtungen wie das Karlsruher Institut für Technologie (KIT), das Forschungszentrum Jülich (FZJ), das Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI), das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ).
kas