Vertrocknetes Sonnenblumenfeld mit sengender Hitze von einem blauen Himmel.
mauritius images / Andrea Hitzemann

Klimawandel
2023 war wärmstes Jahr

Die Weltwetterorganisation (WMO) bestätigt kürzlich veröffentlichte Wetterextreme. 2024 könnte noch heißer werden.

12.01.2024

Die Weltwetterorganisation (WMO) hat die rekordhohe globale Durchschnittstemperatur für das Jahr 2023 offiziell bestätigt. Sie gab den Wert nach Auswertung von sechs verschiedenen Messreihen am Freitag mit 1,45 Grad über dem vorindustriellem Niveau (1850-1900) an. Alle sechs Institute hätten 2023 als heißestes Jahr eingestuft. Die neue WMO-Chefin Celeste Saulo warnte, dass dieses Jahr einen neuen Rekord bringen könnte. 

Bisher war 2016 das heißeste Jahr seit der Industrialisierung. Die globale Durchschnittstemperatur lag damals rund 1,29 Grad höher. 2022 war es 1,15 Grad wärmer als vor der Industrialisierung. 

Der europäische Klimadienst Copernicus hatte die global gemittelte Durchschnittstemperatur für 2023 diese Woche mit 1,48 Grad angegeben. Die WMO hat für ihre Berechnung zusätzlich Messreihen von drei amerikanischen und zwei britischen Instituten ausgewertet. Sie gibt die Messunsicherheit jeweils mit plus/minus 0,12 Grad an. Die tatsächliche Durchschnittstemperatur dürfte laut WMO bei 15,09 Grad gelegen haben. Dabei sei die Messunsicherheit aber merklich größer. 

El Niño und La Niña bescheren womöglich ein noch heißeres 2024

WMO-Chefin Saulo verwies darauf, dass das natürliche Wetterphänomen El Niño die Temperaturen im vergangenen Jahr beeinflusst hat. Es sorgt alle paar Jahre für einen Anstieg der Wassertemperaturen in Teilen des Pazifiks und höhere Lufttemperaturen. Sein Gegenstück La Niña drückt die Temperaturen. "Dass bis Mitte 2023 aus dem abkühlenden La Niña ein wärmender El Niño wurde, zeigt sich deutlich im Temperaturanstieg des letzten Jahres", teilte Saulo mit. "Da El Niño normalerweise die größten Auswirkungen auf die globalen Temperaturen hat, nachdem er seinen Höhepunkt erreicht hat, könnte es 2024 noch heißer werden." Die US-Wetterbehörde rechnet mit einem Abschwächen des El Niño im Laufe des Frühjahrs. 

Saulo rief die Weltgemeinschaft auf, den Klimawandel entschiedener einzudämmen. Dazu seien drastischere Einschnitte bei den klimaschädlichen Treibhausgasemissionen und ein schnellerer Übergang zu erneuerbaren Energien nötig. «Der Klimawandel ist die größte Herausforderung für die Menschheit», sagte sie.

dpa