Forschung an Coronavirus
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Infektionsforschung
Neue Erkenntnisse zu Coronavirus aus Berlin und München

Das Coronavirus vermehrt sich wohl auch im Nasen-Rachen-Raum und Darmtrakt. Das teilten deutsche Forschungsinstitute mit.

05.02.2020

Forscherinnen und Forscher aus Deutschland haben neue Erkenntnisse über die Übertragung des Coronavirus gewonnen. Das Coronavirus kann demnach auch von Patienten mit nur sehr milden Krankheitssymptomen übertragen werden. Das teilten die Charité in Berlin, die München Klinik Schwabing und das Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr am Dienstagabend in einer gemeinsamen Erklärung mit.

Die Experten begründen ihre Aussage laut Mitteilung mit der Beobachtung, dass die Krankheitszeichen der untersuchten Patienten eher einer harmlosen Erkältungskrankheit als einer schwerwiegenden Lungenentzündung ähnelten. Zudem sei festgestellt worden, dass sich das neuartige Coronavirus bei den betroffenen Patienten unabhängig von der Lunge auch im Nasen-Rachen-Raum und im Verdauungstrakt vermehrt. Diese Beobachtungen seien deutliche Hinweise für eine Übertragbarkeit des Virus bereits bei milder oder beginnender Erkältungssymptomatik wie zum Beispiel Halsschmerzen, einer Nasennebenhöhlen-Infektion oder nur einem leichten allgemeinen Krankheitsgefühl ohne Fieber.

Das Virus war Ende Dezember in der Millionenstadt Wuhan in der Provinz Hubei vermutlich auf einem Tiermarkt ausgebrochen. Bis Dienstag stieg die Zahl der bestätigten Infektionen auf 20.438, teilte die Gesundheitsbehörde mit. Die Zahl der Todesopfer sei auf 425 gestiegen. Den aktuell zwölf Coronavirus-Patienten in Deutschland gehe es dagegen gut.

Bislang werden in Deutschland laut Robert Koch-Institut diejenigen auf das Virus getestet, die in einem Risikogebiet waren oder Kontakt mit einer infizierten Person hatten sowie Atemwegsbeschwerden oder Hinweise auf eine akute Infektion der unteren Atemwege zeigten.

dpa/kas