Ein Impfpass, aufgeschlagen auf der Seite der Corona-Impfung
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Gesundheit
Neuer Corona-Impfstoff ist da

Gesundheitsminister Lauterbach ruft zu Auffrischungsimpfungen gegen Corona auf. Wie stark die Nachfrage sein wird, ist noch unklar.

18.09.2023

Seit diesem Monat steht ein neuer Corona-Impfstoff von Biontech in Arztpraxen und Apotheken zur Verfügung. Er ist an die aktuellen Virusvarianten angepasst worden. Erwartet werden für die Impfsaison in den kommenden Wochen insgesamt 14 Millionen Dosen des Biontech-Präparats, sowie angepasste Präparate des US-Herstellers Moderna und von Novavax. Ein Expertenausschuss der europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) hatte im August grünes Licht für die Zulassung eines weiterentwickelten Corona-Impfstoffs von Biontech/Pfizer in der EU gegeben. Ende des Monats stimmte auch die EU-Kommission zu. Es geht um ein auf die Omikron-Sublinie XBB.1.5 angepasstes Präparat, das besser vor aktuell kursierenden Varianten schützen soll.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach rief  dazu auf, die von der Ständigen Impfkomission (Stiko) empfohlene Corona-Auffrischimpfung wahrzunehmen. "Die Covid-Infektion ist keine Erkältung, das ist keine Kleinigkeit", sagte der SPD-Politiker am Montag in Berlin. Menschen über 60 Jahre und mit Risikofaktoren sollten das Risiko bleibender Schäden wie durch Long Covid senken, indem sie sich impfen lassen. Damit orientiert er sich an den Empfehlungen der Stiko, die die Auffrischungsimpfung außerdem auch Pflege- und Gesundheitspersonal sowie Angehörige von Risikopatientinnen und Risikopatienten empfiehlt. "Zu Beginn der Impfsaison sollten sehr alte Menschen sowie weitere Personen mit einem relevanten Risiko für schwere Erkrankung bei Infektion vorzugsweise geimpft werden", so die Stiko.

Empfehlung: Mit Atemwegserkrankungen zuhause bleiben

Für gesunde Erwachsene unter 60 gilt weiterhin: Wer zweimal gegen Sars-CoV-2 geimpft sowie geboostert oder infiziert wurde, hat aus Stiko-Sicht eine Basisimmunität aufgebaut und muss erst einmal keinen weiteren Booster einplanen. Auch bei gesunden Minderjährigen bleibt die Ansage gleich - eine routinemäßige Corona-Impfung wird nicht empfohlen. Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, empfahl Anfang September im Deutschlandfunk Patientinnen und Patienten mit einer Corona-Infektion, weiterhin nicht unter Leute zu gehen - wie bei jeder anderen akuten Atemwegserkrankung auch.

Lauterbach sagte, es sei in diesem Herbst wieder mit sehr vielen Infektionsfällen zu rechnen und rief bei steigenden Infektionszahlen zu gegenseitiger Rücksichtnahme auf. Es gebe eine breite Immunität in der Bevölkerung, deshalb brauche es "keine Maßnahmen im Sinne von Kontaktbeschränkungen nach allem, was wir derzeit wissen." Trotzdem sollte jeder sich auch selbst schützen, wenn er Risikofaktoren trage. "Dazu kann auch die Maskennutzung gehören in Räumen mit vielen Personen, wenn er ein Risiko hat."

Dies ist die aktualisierte Fassung eines Artikels, der zuerst am 1.9.2023 um 15.24 Uhr erschienen ist.

dpa/cle