Ein Foto der weißen Mondsichel in einem blauen Himmel
picture alliance/dpa | Silas Stein

Raumfahrt
Russland startet Raumsonde während Angriffskrieges

Die Raumsonde "Luna 25" ist erfolgreich gestartet. Mitten im Angriffskrieg gegen die Ukraine will die russische Raumfahrt Stärke demonstrieren.

11.08.2023

Die russische Raumsonde Luna 25 soll noch in diesem Monat am Südpol des Mondes landen und unter anderem nach Wasser suchen. "Der Start ist gelungen", gab Roskosmos-Chef Juri Borissow am Freitag (11.8.) bekannt. Die Reisezeit beträgt voraussichtlich rund viereinhalb Tage. Wegen technischer Probleme war diese erste Mission seit 1976 mehrfach verschoben worden.

Eigentlich sollte die neue Sonde schon lange unterwegs sein: Erster geplanter Starttermin einer Mondsonde war 2012, zuletzt war der Mai 2022 anvisiert worden. 

Nasa hält bemannte russische Mondlandung für unwahrscheinlich

Mit der Mission führt Russland inmitten des Angriffskriegs gegen die Ukraine seine Plan fort, auf dem Mond eine bemannte Raumstation zu errichten. Nasa-Chef Bill Nelson hält die russischen Pläne for eine bemannte Mondlandung allerdings für unrealistisch. In Hinblick auf bemannte Mondlandungen seien die USA weiter als Russland und auch als China, betonte Nelson vor dem Start der "Luna 25". "Ich denke nicht, dass viele Menschen sagen würden, dass Russland bereit ist, Kosmonauten auf dem Mond zu landen in dem Zeitrahmen, über den wir sprechen."

Ursprünglich hatte Roskosmos, die russische Raumfahrtagentur, mit der europäischen Raumfahrtagentur Esa an dem russischen Mondprogramm gearbeitet. Nach Russlands Invasion in die Ukraine vor mehr als 17 Monaten beendete die Esa die Zusammenarbeit mit Moskau. "Wir beklagen die menschlichen Opfer und die tragischen Folgen des Krieges in der Ukraine", gab die Esa wenige Tage nach Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine bekannt.

dpa/cle