Forscherin und Forscher in einem Labor mit Mundschutz
mauritius images / Cultura / Monty Rakusen

Umfrage
Wie Corona die Forschung weltweit verändert hat

Die Arbeitsbedingungen für Forschende haben sich durch die Corona-Krise weltweit verändert. Die meisten können ihre Forschung jedoch weiterführen.

09.11.2020

Die meisten Akademikerinnen und Akademiker haben sich gut auf die coronabedingten Änderungen für ihre Arbeit und Forschung einstellen können. Die Pandemie sei zwar unbequem, sie könnten ihre Arbeit jedoch größtenteils weiterführen, sagten 70 Prozent der in einer globalen Studie des Schweizer Verlags "Frontiers" befragten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, über die "Times Higher Education" (THE) berichtet. Von ihren Hochschulen fühlen sie sich die meisten (72 Prozent) im Schnitt gut unterstützt.

Bei einem Fünftel habe die Pandemie die Arbeit jedoch komplett auf den Kopf gestellt, ihre Aufgaben seien verschwunden oder hätten sich komplett geändert. Das sagten vor allem Forschende aus Südamerika. Weltweit jeder zehnte Befragte sagte, die Pandemie habe seine Arbeit gar nicht beeinflusst.

Rund drei Viertel der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben sich laut Umfrage während der vorübergehenden Schließungen der Hochschulen auf das Publizieren fokussiert. Ähnlich viele gehen davon aus, dass es nach Eindämmung der Pandemie noch rund ein Jahr dauern wird, bis sie zum "business as usual" zurückkehren können.

Kürzungen bei Forschungsförderung

Sorgen bereitet den Befragten vor allem die Forschungsförderung. Bei einem Viertel sei diese bereits zurückgegangen oder habe sich auf "Hot Topics" beschränkt. Weltweit befürchtet etwa die Hälfte der Forschenden weitere Kürzungen – vor allem in Südamerika, Großbritannien, den USA und Australien. Befragte aus Japan, Norwegen, Schweden und Deutschland blicken dagegen vergleichsweise optimistisch in die Zukunft.

Insgesamt haben an der Online-Umfrage von "Frontiers" im Mai und Juni rund 25.000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus 152 Ländern teilgenommen.

ckr