Irland
Mehrzahl der irischen Unis bald mit Präsidentinnen
Ab Mai werden sieben der 13 irischen Universitäten von Frauen als Präsidentinnen geleitet. Noch vor drei Jahren wurden alle irischen Hochschulpräsidien von Männern angeführt, berichtete das Onlinemagazin "University World News" (UWN) am vergangenen Freitag. Als nächste werde die Professorin für Elektrotechnik Orla Freely in das Amt der Präsidentin des University College Dublin (UCD) wechseln, teilte die Hochschule vergangene Woche mit. Das UCD ist damit die dritte der fünf technischen Hochschulen des Landes, die nun eine weibliche Führungsperson haben.
Die neue weibliche Führungsriege ist laut "UWN" Teil einer seit vier Jahren aktiven Initiative der irischen Regierung, die die Geschlechtergerechtigkeit auf Hochschulführungspositionen erhöhen soll. Zu dieser gehöre auch die umstrittene Entscheidung von November 2018, 45 neue weiblich-besetzte Professuren einzuführen.
2015 habe ein Report festgestellt, dass 80 Prozent der Professuren an irischen Hochschulen von Männern besetzt waren, während Frauen zu 62 Prozent die Angestellten-, Fach- und Managementpositionen füllten. Ein weiterer nationaler Bericht, der vor zwei Monaten veröffentlich wurde, zeigt im Vergleich zum Stand von 2015 Verbesserungen in verschiedenen Bereichen an. Hochschulen hätten eine gesellschaftliche Vorbildfunktion, deren Erfolge sich allmählich in andere Bereiche der Gesellschaft ausbreiten könnten, sagt Niamh O’Donoghue, Vorsitzende der Expertengruppe, die den Bericht von 2022 ausgearbeitet hat.
In Deutschland betrug der Anteil an Hochschulrektorinnen und Hochschulpräsidentinnen im Jahr 2020 zum Vergleich nur 25 Prozent. Einschließlich Vizepräsidentinnen, Prorektorinnen und Kanzlerinnen lag der Frauenanteil in Hochschulleitungen bei 30 Prozent. Dies geht aus dem Datenreport Geschlechtergleichstellung in Hochschulgremien hervor, den das GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften im Juli 2022 veröffentlicht hat.
cpy
