Portraitfotos von Clifford Brangwynn und Anthony Hyman
Steven Freeman / Sven Döring / MPI-CBG

Zellbiologische Forschung
Breakthrough-Preis geht an Anthony Hyman

Der in Dresden forschende Hyman teilt sich mit einem US-Forscher einen der Breakthrough-Preise 2023. Sie erforschen die Flüssigkeit in Körperzellen.

22.09.2022

Für seine grundlegenden Erkenntnisse zur Funktion von Zellen erhält der in Dresden arbeitende Brite Professor Anthony Hyman den Breakthrough-Preis 2023. Seine Forschungsergebnisse könnten auch für die Entwicklung einer Alzheimer-Therapie wichtig werden. Hyman teilt sich die Auszeichnung im Wert von drei Millionen Dollar (drei Millionen Euro) mit Professor Clifford Brangwynne von der Princeton University (USA), wie die Breakthrough-Preis-Stiftung am Donnerstag in New York mitteilte.

Das Team habe gezeigt, wie Moleküle in der Zellflüssigkeit winzige Tröpfchen bilden, dort geordnet zusammenarbeiten und sich wieder trennen. Wenn dieser Prozess schieflaufe, könne dies zu Alzheimer, ALS (Amyotropher Lateralsklerose) und anderen neurodegenerativen Krankheiten führen.

Hyman wurde 1998 einer der vier Gründungsdirektoren des Max-Planck-Instituts für molekulare Zellbiologie und Genetik in Dresden und ist derzeit sein Geschäftsführender Direktor. Der 60-Jährige hat in diesem Jahr bereits den Körber-Preis erhalten. Er wurde in Haifa (Israel) geboren, studierte in England, arbeitete danach in den USA und von 1993 bis 1997 in Heidelberg.

Weitere Preisträgerinnen und Preisträger

Die Breakthrough-Preise 2023 werden an insgesamt fünf Teams vergeben, dreimal in Lebenswissenschaften und je einmal in Physik und Mathematik. Zudem gibt es Auszeichnungen für Jungforschende. Unter den Preisträgerinnen und Preisträgern 2023 sind auch Forschende von dem Unternehmen DeepMind. Sie haben ein Programm entwickelt, mit denen sich die dreidimensionalen Strukturen von Proteinen mit hoher Genauigkeit errechnen lassen. Das Programm reduziert laut Stiftung die Zeit, die Forscher normalerweise für die Bestimmung der Proteinstruktur brauchen, "von Monaten oder Jahren auf Stunden oder Minuten".

Der Breakthrough-Preis ist auch als "Oscar der Wissenschaft" bekannt und wird seit 2013 verliehen. Zu den früheren Preisträgern gehörten der Astrophysiker Stephen Hawking und das Team, das das erste Bild eines Schwarzen Lochs aufgenommen hatte.

dpa/ckr