Team aus zwei Jungen und einem Mädchen jubeln in Siegerpose über einen gewonnenen Pokal
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Psychologische Metastudie
Welche Körperhaltungen das Selbstbewusstsein steigern

Die Körperhaltung eines Menschen kann dessen Psyche beeinflussen, belegt eine Metaanalyse mehrerer Studien. Diese Posen stärken das Ego.

17.05.2022

Dominante oder aufrechte Körperhaltungen können Menschen dabei helfen, sich selbstsicherer zu fühlen und sich auch entsprechend zu verhalten. Diesen Effekt haben einzelne kleinere Studien bereits nahegelegt. Eine neue Meta-Auswertung von Forschenden der Universitäten in Halle, Bamberg und Ohio im Fachjournal "Psychological Bulletin" bestätigt dies nun. Das Forscherteam wertete Daten aus 88 früheren Studien mit insgesamt rund 9.800 Teilnehmenden aus.

Dabei zeigte sich, dass es einen Zusammenhang zwischen einer aufrechten Körperhaltung oder "Power Posing" und einer positiveren Selbstwahrnehmung gibt. Ein typisches Beispiel dafür sei die sogenannte Siegerpose mit ausgestreckten Armen, die das Selbstbewusstsein steigere.

Nicht bestätigen lässt sich der Analyse zufolge hingegen die Behauptung älterer Studien, bestimmte Posen könnten Einfluss auf den Hormonhaushalt des Menschen haben, etwa auf den Testosteronspiegel. Zudem betonten die Forschenden, dass sich nicht mit Sicherheit sagen ließe, woher die Unterschiede in der Selbstwahrnehmung der Probanden kamen, da in den meisten Experimenten keine Kontrollgruppen eingesetzt worden waren. Auch sei unklar, ob sich die Befunde aus vorwiegend westlichen Ländern auf alle Kulturkreise übertragen lassen. Die Unterschiede zwischen Männern und Frauen und über verschiedene Altersgruppen hinweg seien aber vergleichsweise gering gewesen.

ckr