Älterer Mann unterhält sich per Videokonferenz über den Fernseher im Büro mit vier Personen, die in die Kamera blicken
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Digitale Meetings
Blickkontakt in Videokonferenzen verbessert das Image

Soziale Interaktionen finden zunehmend in virtuellen Umgebungen statt. Wie hinterlässt man dort einen guten Eindruck bei anderen?

04.02.2022

Menschen, die während Videokonferenzen direkt in die Kamera schauen, werden von ihren Gesprächspartnern als sympathischer, geselliger und präsenter wahrgenommen. Wer hingegen zur Seite oder auf den Bildschirm schaut, hinterlässt einen weniger positiven Eindruck. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von Forschenden der Universität Göteborg und der Stanford University.

Wer diesen positiven Eindruck verstärken will, sollte seine Kamera höher als auf Augenhöhe positionieren, um einen hohen Kamerawinkel zu erzeugen, erklärte Géraldine Fauville, Assistenzprofessorin für Pädagogik an der Universität Göteborg, die Studienergebnisse. Dadurch wirke man sozial attraktiver und weniger bedrohlich. Der Abstand zur Kamera sei dabei weniger wichtig.

Für die globale Online-Studie beurteilten rund 4.000 Probandinnen und Probanden die Körpersprache von Menschen anhand einer Auswahl von insgesamt 288 Screenshots aus Videokonferenzen. Diese unterschieden sich im Winkel und Abstand der Kamera vom Gesicht sowie in der Blickrichtung der Konferenzteilnehmenden. Die Forschenden fragten die Probandinnen und Probanden nach ihren nonverbalen Eindrücken. Positive Bewertungen machten sie anhand von Kriterien wie Sympathie, Kompetenz und Vertrauenswürdigkeit fest, negative an den Kriterien Dominanz und Bedrohlichkeit.

Bei den Ergebnissen fiel auf, dass männliche Probanden die Gesprächsteilnehmer in Videokonferenzen insgesamt bedrohlicher einschätzten als weibliche Studienteilnehmer, die die Personen insgesamt freundlicher einschätzten – unabhängig von deren Körpersprache oder Kameraposition.

ckr