

Digitalisierung der Hochschulen
Globale Infrastruktur für digitale Uni-Zeugnisse
Neun international führende Universitäten wollen eine globale Infrastruktur für digitale akademische Leistungsnachweise aufbauen. Es sei nicht mehr zeitgemäß, dass Universitäten ihre Abschlüsse auf Papier ausstellten und diese nicht automatisiert zu validieren seien, sagte der beteiligte Direktor des Hasso-Plattner-Instituts (HPI), Professor Christoph Meinel. Auf seiner digitalen Lernplattform "openHPI" stelle das Institut schon seit längerem digitale Zeugnisse für Lernende aus.
Im Rahmen der "Digital Credentials Collaboration" wollen die Wissenschaftler einen Standard entwickeln, "der einen sicheren und zuverlässigen Austausch sowie die Verifizierung akademischer Zeugnisse und Urkunden ermöglicht", heißt es in einer Mitteilung des HPI. Absolventinnen und Absolventen sollen lebenslang Zugriff auf all ihre Abschlüsse erhalten – dazu könnten Zeugnisse, aber auch Bestätigungen für Praktika oder Seminare zählen. Diese könnten dann auch mit Arbeitgebern oder anderen Institutionen geteilt werden.
Momentan müssten sich Absolventinnen und Absolventen per Post oder persönlich an die Institution ihres Abschlusses wenden, wenn ihre akademischen Qualifikationen überprüft werden müssten. Dies sei insbesondere für diejenigen kompliziert, die keinen Zugang mehr zur Universität hätten, etwa Flüchtlinge, Einwanderer und Vertriebene.
Auch die TU München beteiligt sich an dem Projekt "Digital Credentials Collaboration". Hinzu kommen die Technische Universität Delft (Niederlande), die Harvard University (USA), das Massachusetts Institute of Technology (USA), das Tecnologico de Monterrey (Mexiko), UC Berkeley (USA), UC Irvine (USA) und die University of Toronto (Kanada).
ckr
Aktualisiert am 26.04.2019 um 12:32 Uhr.