Hochschultrends
Neue Höchstwerte bei dualem Studium
Gemäß einer aktuellen Daten-Auswertung des Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) waren im Studienjahr 2022/23 so viele Studierende in einem dualen Studium wie noch nie. Damit bestätigt sich ein Trend der letzten zwei Jahrzehnte. Laut Statistischem Bundesamt waren in Deutschland für das Wintersemester rund 2,9 Millionen Personen eingeschrieben, 138.000 davon in dualen Studiengängen.
Auch konzeptionell hat sich laut der Studie einiges geändert: "Dabei setzt sich der Wandlungsprozess weg von der ursprünglichen Idee einer Ausbildungsintegration (Verbindung von Studium und Berufsausbildung) hin zu einer Praxisintegration (Verbindung von Studium mit vertieften Praxisphasen in der Partnerorganisation) fort."
Insgesamt seien inzwischen drei Studienformate bei den dualen Studiengängen in Deutschland etabliert: ausbildungs-, praxis- und berufsintegrierende. Dabei dominiert mit einem Anteil von rund 75 Prozent klar das praxisintegrierende Format. Hier sind die integrierten Praxisanteile strukturell-institutionell mit dem Studium verzahnt durch eine enge Praxispartnerschaft mit Unternehmen.
Duale Abschlüsse meistens Bachelor – Baden-Württemberg Spitzenreiter
Der Bachelor-Abschluss dominiert (2022/23: 95 Prozent), während Master- und Diplom kaum eine Rolle spielen. Fast 90 Prozent studieren an Fachhochschulen oder Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW). Dabei sind private Hochschulen voll im Trend und haben inzwischen einen Anteil von rund 41 Prozent an den dual Studierenden.
"Zu den beliebtesten Fächergruppen im dualen Studium gehören die Wirtschafts- und Rechts- sowie die Ingenieurwissenschaften. Einen wachsenden Anteil an dual Studierenden ist aber auch in den Gesundheitswissenschaften zu finden", stellt die CHE-Daten-Auswertung fest. Das Verhältnis der Geschlechter sei in etwa gleich.
Auffällig sei die ungleiche Verteilung dual Studierender unter den Bundesländern: In absoluten Zahlen ist Baden-Württemberg haushoher Spitzenreiter mit rund 34.000 Studierenden, gefolgt von Nordrhein-Westfalen (22.000) und Bayern (12.000). Betrachtet man hingegen die anteiligen Zahlen, so hat das Saarland laut Auswertung mit fast 27 Prozent den größten Anteil an dual Studierenden. Handlungsbedarf gebe es laut CHE vor allem im Bereich Vergütung der Praxisanteile. Hier fehle es noch an Regelungen zu Mindestbezahlungen.
cva