Prüfung an einer Universität
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Deutsches Studentenwerk
Studierende haben hohen Beratungsbedarf wegen Prüfungsangst

Der Großteil der Studierendenwerke in Deutschland bietet psychologische und soziale Beratungen an. Vor allem erstere sind gefragt.

20.03.2019

Das Deutsche Studentenwerk hat die Nachfrage nach Beratungsangeboten für Studierende unter die Lupe genommen. Knapp 185.600 Beratungskontakte hat es demnach im Studienjahr 2017/18 gegeben. Der Großteil davon entfiel mit circa 108.800 Terminen auf psychologische Beratungen.

Ihre Zahl hat im Vergleich zum Jahr 2016/17 leicht zugenommen. Damals hatten Studierende insgesamt knapp 108.600 Termine persönlich, telefonisch oder schriftlich vereinbart. Die meisten Beratungen gab es über die vergangenen fünf Jahre 2015/16 mit gut 109.000 Terminen. Die Zahl der Sozialberatungen ist im Vergleich zum Vorjahr gesunken, von gut 86.200 auf knapp 76.800 Beratungen.

Seit 2006 hat die Zahl der psychologischen Beratungen laut Studentenwerk um 60 Prozent zugenommen, die Termine in der Sozialberatung um 50 Prozent.

Die meisten Beratungstermine in Berlin

Studierende gingen insgesamt pragmatischer und selbstbewusster mit ihren Problemen um, teilte das Deutsche Studentenwerk mit. Das liege auch daran, dass das Thema "Beratung" gesellschaftlich weniger tabuisiert werde. Daher trauten sich mehr Studierende  Beratungsangebote anzunehmen. Hinzu komme ein erhöhter Prüfungs- und Zeitdruck im Studium.

So gaben 53 Prozent der Studierenden an, dass sie schon einmal Prüfungsangst gehabt hätten. 42 Prozent hätten bereits einen Blackout während einer Prüfung erlebt.

Die meisten Studierenden kommen insgesamt wegen studiennaher Themen wie Arbeitsorganisation und Zeitmanagement (19 Prozent) oder Arbeits- und Konzentrationsschwierigkeiten (16 Prozent) in die Beratungsstellen der Studierendenwerke.

Es gehe in den Beratungen allerdings auch um andere Probleme mit möglichen Auswirkungen auf das Studium, darunter ein mangelndes Selbstbewusstsein (14 Prozent) oder Partnerschaftsprobleme (13 Prozent).

44 der 57 deutschen Studierendenwerke bieten laut der Publikation "Beratung im Profil" derzeit psychologische und soziale Beratungen an. Die meisten Termine haben Studierende in Berlin, dem größten Hochschulstandort Deutschlands, ausgemacht. Rund 9000 Termine entfielen 2016 auf eine psychologische und 7000 Termine auf eine soziale Beratung.

kas