Ein junger Mann am Schreibtisch trägt eine Virtual Reality Brille.
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Stiftung Innovation in der Hochschullehre
Über 200 Lehr-Projekte ausgewählt

Die Stiftung Innovation in der Hochschullehre hat die Gewinner ihres Förderungsprogramms vorgestellt. Gefördert werden neue Ideen in der Lehre.

17.05.2022

Am Dienstag hat die Stiftung Innovation in der Hochschullehre in Hamburg 204 Projekte für innovative Lehre vorgestellt, die sie im Rahmen des Programms "Freiraum 2022" fördert. Mit diesem sollen Lehrende in die Lage versetzt werden, neue Lehrkonzepte umzusetzen. Die erfolgreichen Projekte gingen mit ihren Ansätzen über bestehende Lehr- und Lernsettings hinaus, wie die Stiftung mitteilte.

Viele Lehrende hätten sich in ihren Bewerbungen intensiv mit der Frage befasst, wie eine inspirierende Lehre alte und neue Technologien verbinden und Studierende aktiv an der Gestaltung ihres Lernprozessesbeteiligen könne, erklärte Professorin Evelyn Korn, Vorstand Wissenschaft der Stiftung. Bei den ausgewählten Projekten werden beispielsweise Virtual Reality, Onlinespiele und digitale Lernumgebungen ebenso eingeplant, wie agile Methoden, Escape Rooms oder das Forumtheater.  

Kritik an der Ausschreibung

Das Förderprogramm "Freiraum 2022" hatte zu Beginn des Jahres für Kritik aus der Hochschulwelt gesorgt. Die Stiftung hatte bereits in der Ausschreibung angekündigt, dass aus Kapazitätsgründen nur die ersten 600 formal richtigen Anträge bearbeitet werden könnten. Verschiedene Medien berichteten über die kritische Reaktion von Lehrenden, die vermuteten, dass die Ausschreibung jene bevorzuge, die sowieso privilegiert seien und die zeitlichen Kapazitäten hätten. Außerdem würde die Bewerbungsschranke dazu führen, dass übereilt Anträge eingereicht würden. Das Onlinemagazin "Times Higher Education" berichtete, dass die am 18. Januar diesen Jahres veröffentlichte Ausschreibung bis zum 15. März für Bewerbungen offen sein sollte. Die Marke der 600 Anträge sei aber bereits am 17. Februar erreicht worden.

Die Stiftung begründet die Bewerbungsschranke auf ihrer Webseite damit, dass es sich um eine wiederkehrende Ausschreibung handele und sie sich an alle Mitglieder von Hochschulen mit Lehrverantwortung wende, etwa 50.000 Personen. Es gebe keine fachlichen Einschränkungen und keine Priorisierungen durch die Hochschulleitungen, aber eine Form der Begrenzung sei notwendig, da die Stiftung nur über eine kleine Geschäftsstelle verfüge und noch im Aufbau sei. Gegen ein Losverfahren für die Berücksichtigung bei der Begutachtung habe man sich entschieden, da dies an den Hochschulen zu einem Mehraufwand geführt hätte. Auch wenn weiterhin nur 600 Bewerbungen hätten begutachtet werden können, wären an den Hochschulen erwartbar eine höhere Zahl an Bewerbungen vorbereitet worden.

Die Auswahl habe ein Ausschuss vorgenommen, der laut Stiftung aus Expertinnen und Experten aus Hochschulen und Wissenschaft besteht, darunter auch Studierende sowie Vertreterinnen und Vertreter der Länder und des Bundes. Das gesamte Fördervolumen für die ausgewählten Projekte betrage rund 46 Millionen Euro. Der für den 1. Juli angestrebte Starttermin der Förderung sei unter Vorbehalt des Haushaltsgesetzes, dessen Verabschiedung durch den Bundestag für den 3. Juni vorgesehen ist. Von der Höhe der Zuwendung dieser Bundesmittel hängt laut Mitteilung auch der Zeitpunkt der nächsten "Freiraum"-Ausschreibung ab.

cpy