Blick auf den Zentralcampus der BTU Cottbus-Senftenberg, im Vordergrund das Informations- Kommunikations- und Medienzentrum.
BTU, Sebastian Rau

Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg
Wie die BTU Studierende vor Diskriminierung schützen will

Cottbus hat ein Problem mit Rechtsextremismus. Nach Übergriffen auf Studierende "of Color" geht die dortige Universität nun in die Offensive.

26.01.2023

Mit einem Handlungskonzept reagiert die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) auf gewalttätige Übergriffe und Bedrohungssituationen für internationale und queere Studierende. Mit der Umsetzung in die Praxis sei bereits begonnen worden, teilte die Hochschule am Mittwoch mit. In den vergangenen Jahren gab es demnach mehrere Vorfälle, bei denen Studierende "of Color" von rassistisch und extrem rechter Gewalt in der Stadtgesellschaft und auf dem Campus betroffen waren.

"Personengruppen, die (potentiell) von (extrem) rechter Gewalt betroffen sind, müssen geschützt werden", erklärte die Uni. Als eine der ersten Maßnahmen soll eine Monitoringstelle für Vorfälle von Diskriminierung und rechter Gewalt eingerichtet werden. Auch mit der Polizei arbeite die BTU eng zusammen. Daneben sollen Verwaltung, Lehre und Studium für Diskriminierungsformen sensibilisiert werden. Eine weitere Maßnahme im Handlungskonzept zielt auf den Schutz des Hochschulbetriebs vor Einflussnahme antidemokratischer und extrem rechter Kräfte ab.

Studierende würden in Cottbus auf eine Stadtgesellschaft treffen, in der extrem rechte Provokationen im Alltag häufig auftreten und in vielen Fällen unwidersprochen bleiben, heißt es in dem Konzept. Cottbus gilt laut Verfassungsschutz in Brandenburg als Schwerpunkt des Rechtsextremismus.

Die Universität versteht sich als Teil der internationalen Wissenschaftsgemeinschaft. Von den rund 6.800 Studierenden kommen etwa 2.450 aus dem Ausland, die meisten aus Indien, Bangladesch, Iran, Nigeria und China. Mit 35 Prozent ist der Anteil an internationalen Studierenden an der BTU vergleichsweise hoch.

ckr/dpa