zwei weiße Männer im mittleren Alter diskutieren über einen Tisch hinweg mit einer Frau
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Hochschulentwicklung
Jede vierte Hochschule leitet eine Frau

Die Führungskräfte an deutschen Hochschulen sind weiterhin eine wenig diverse Gruppe. Der Anteil weiblicher Leitungen hat sich nur geringfügig erhöht.

17.03.2022

Die Quote weiblicher Führungskräfte an staatlichen deutschen Hochschulen ist leicht gestiegen und liegt nun bei rund 25 Prozent. Die typische Hochschulleitung ist jedoch weiterhin männlich, rund 60 Jahre alt und stammt aus Westdeutschland. Dies zeigt die jährliche Auswertung des CHE Centrum für Hochschulentwicklung. Berücksichtigt wurden darin laut Mitteilung die Lebensläufe der 181 amtierenden Präsidentinnen und Präsidenten sowie Rektorinnen und Rektoren.

Im Vergleich zur letzten Erhebung im September 2020 sei die Frauenquote im Dezember 2021 um 0,6 Prozentpunkte auf 24,9 Prozent gestiegen. Besonders deutlich sei der Anstieg an Universitäten von 23,5 auf aktuell 27,5 Prozent. Das Durchschnittsalter der Hochschulleitungen liege bei 59,2 Jahren, an Universitäten bei 60,6 Jahren – rund zweieinhalb Jahre mehr als an Hochschulen für angewandte Wissenschaften.

Jede vierte Leitung kommt der Erhebung zufolge aus Nordrhein-Westfalen, jede sechste aus Bayern. Nur 15 der 181 Führungskräfte kämen aus ostdeutschen Bundesländern – inklusive Berlin – und nur sieben stammten aus dem Ausland. Jeweils rund ein Drittel aller Hochschulleitungen habe einen Studiengang aus den Rechts-, Wirtschafts- oder Sozialwissenschaften absolviert.

"Im Unterschied zu ihren Studierenden sind die deutschen Hochschulleitungen weiterhin eine recht homogene Gruppe", fasste die Autorin Isabel Roessler ihren Bericht zusammen. Daran hat auch der weitreichende Wechsel an den Spitzen der deutschen Hochschulen nichts geändert, den die Auswertung aufzeigt: Seit 2017 sei rund jeder zweite Posten als Präsidentin oder Präsident beziehungsweise Rektorin oder Rektor neu vergeben worden. Allein 2021 sei jede achte Führungsstelle neu besetzt worden.

ckr