Reihe an schwarzen Ballons und einem blauen Ballon, der wegfliegt
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Wissenschaftsfreiheit
Akademische Freiheit geht vielerorts zurück

Der Academic Freedom Index zeigt Änderungen in der Wissenschaftsfreiheit weltweit. Deutschland schneidet weiter sehr gut ab, verliert aber Platz eins.

02.03.2023

Die Hälfte der Weltbevölkerung erlebt Rückschritte bei der Wissenschaftsfreiheit. In 22 Ländern hat sich die Lage für Forschende und Hochschulen in den vergangenen zehn Jahren verschlechtert, zeigt der aktuelle Academic Feedom Index (AFI), den zwei Institute der Universität Erlangen und der Universität Göteborg am Donnerstag veröffentlicht haben.

Rückschritte gibt es demnach sowohl in autokratischen als auch demokratischen Staaten, etwa in China, Indien, Russland, Brasilien, Mexiko und in den USA. In fünf Ländern seien auch Fortschritte zu verzeichnen, darunter Gambia, Kasachstan und Montenegro. In den vergleichsweise kleinen Ländern lebten allerdings nur 0,7 Prozent der Weltbevölkerung.

In den meisten Ländern (152) sei die Lage der Wissenschaftsfreiheit weitgehend unverändert, meist "auf einem zu niedrigen Niveau". Auch in Deutschland änderte sich die akademische Freiheit nur unwesentlich. Mit einem Wert von 0,96 auf einer Skala von Null bis Eins liegt Deutschland im globalen Vergleich weiter im Spitzenfeld. Den ersten Platz aus dem vergangenen Jahr konnte Deutschland nicht halten, diesen besetzt nun Tschechien mit einem Index von 0,98. Auch Estland und Belgien liegen mit einem Index von 0,97 vor Deutschland. Die hintersten Plätze belegen Belarus (0,03), Eritrea und Turkmenistan (0,02) sowie Myanamar und Nordkorea (0,01).

Für den Academic Freedom Index 2023 haben rund 2.200 Forschende weltweit die akademische Freiheit in 179 Ländern zwischen 1900 und 2022 untersucht. Dabei berücksichtigten sie fünf Indikatoren: die Freiheit von Forschung und Lehre, die Freiheit des wissenschaftlichen Austauschs, die Hochschulautonomie, die Integrität des Campus sowie die Freiheit des wissenschaftlichen und kulturellen Ausdrucks.

ckr