Grafik eines Mannes, der durch ein Megaphon ein Paragraphenzeichen spricht
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Wissenschaftsfreiheit
Forschungs-Organisationen stehen zu ihrer Verantwortung

Die Allianz der Wissenschaftsorganisationen will die Wissenschaftsfreiheit stärken. Damit bekenne sich die Wissenschaft zu ihrer Verantwortung.

28.08.2019

Die Allianz der Wissenschaftsorganisation will anlässlich des 70-jährigen Jubiläums des Grundgesetztes die Freiheit der Wissenschaft hervorheben und gewährleisten. Zum Abschluss der Kampagne "Freiheit ist unser System" hat die Allianz nun ein Positionspapier mit Selbstverpflichtungen vorgelegt. Die wissenschaftlichen Einrichtungen seien sich ihrer Verantwortung bewusst, die aus ihrer großen Freiheit erwächst.

In Form von zehn Thesen verpflichten sich die Organisationen der deutschen Wissenschaft etwa dazu, gefährdeten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem Ausland Schutz zu bieten und populistisch motivierter Faktenverzerrung durch klare Erkenntnisvermittlung den Boden zu entziehen. Die Standards guter wissenschaftlicher Praxis wolle man ebenso einhalten wie rechtliche und ethische Grenzen.

Die Grundlagenforschung sei ebenbürtig zu betrachten mit anwendungsbezogener Forschung. Die Wissenschaftsorganisationen wollen daher die freie Wahl des Forschungsfeldes sowie die Unabhängigkeit von wirtschaftlichen Interessen und Publikationserfolgen fördern. Das Positionspapier nimmt auch Politik und Gesellschaft in die Pflicht und fordert etwa eine gesicherte Grundfinanzierung, eine Debattenkultur und einen offenen Diskurs.

Die Wissenschaftsfreiheit sei ein Grundrecht, das im Spannungsverhältnis zu anderen verfassungsrechtlich geschützten Grundrechten und Zielen stehe. Mit dem Memorandum will die Allianz nach eigenen Angaben die Freiheit der Wissenschaft weltweit schützen, sich gegen ihre Beschränkungen zur Wehr zu setzen und sie für künftige Herausforderungen stärken.

Die Allianz der Wissenschaftsorganisationen ist ein Zusammenschluss von Forschungsorganisationen in Deutschland. Mitglieder sind die Alexander von Humboldt-Stiftung (AvH), der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD), die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), die Hochschulrektorenkonferenz (HRK), die vier außeruniversitären Forschungsgesellschaften (Max-Planck-, Fraunhofer-, Helmholtz- und Leibniz-Gemeinschaft), die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina und der Wissenschaftsrat.

ckr