Petra Olschowski, Wissenschaftsministerin von Baden-Württemberg, und Winfried Kretschmann, Ministerpräsident von Baden-Württemberg.
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Universität Tübingen
Forschungsstelle zu Extremismus wird in Tübingen aufgebaut

An der Uni Tübingen entsteht eine neue Forschungsstelle. Sie umfasst mehrere Professuren für die Erforschung des Rechtsextremismus.

07.03.2023

Die neue Forschungsstelle Rechtsextremismus wird an der Universität Tübingen entstehen. Das gaben Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Wissenschaftsministerin Petra Olschowski (beide Grüne) am Dienstag bekannt. An der Eberhard Karls Universität Tübingen werde es dann auch die deutschlandweit erste politikwissenschaftliche Professur für die Erforschung des Rechtsextremismus geben, erklärte Olschowski.

Insgesamt werde die Forschungsstelle drei vom Land finanzierte Professuren umfassen, die sich mit Rechtsextremismus aus politikwissenschaftlicher, medienwissenschaftlicher und erziehungswissenschaftlicher Perspektive auseinandersetzen, teilte die Uni Tübingen mit. Die Universität finanziere zusätzlich eine Juniorprofessur zur Erforschung von Antisemitismus und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit. Hinzu kämen weitere wissenschaftliche Stellen.

Die Forschungsstelle soll zu allen relevanten Feldern des Rechtsextremismus wissenschaftliche Kompetenzen aufbauen. Dabei gehe es auch um neuere Forschungsfelder wie "rechte Musik" oder die Umdeutung von Sprache. Mit der wissenschaftlichen Forschung will die Landesregierung erreichen, dass Fälle wie die rassistisch motivierten Morde in Hanau, bei denen rechtsextremistisches Gedankengut in tödlicher Gewalt endete, künftig schon früh erkannt und bekämpft werden und die Prävention vorangebracht wird.

"Baden-Württemberg geht damit in Deutschland einen neuen Weg", sagte Olschowski. Sie sei überzeugt, dass Tübingen ein sehr guter Standort für die Forschungsstelle sei. Eine unabhängige Kommission hatte Tübingen aus mehreren Einreichungen in dem landesweiten Wettbewerb ausgewählt. Die Aufbauzeit soll nun etwa zwei Jahre betragen und im April beginnen.

zuletzt aktualisiert am 07.03.2023 um 15.40 Uhr, zuerst veröfentlicht um 14.00 Uhr

dpa/ckr